Im Mordprozess um die Messerattacke von Brokstedt in Schleswig-Holstein wird in Kürze das Urteil verkündet. Die Staatsanwaltschaft hat vor dem Landgericht Itzehoe lebenslange Haft für den Angeklagten gefordert. Sie verlangt außerdem, dass die besondere Schwere der Schuld festgestellt wird. Der Verteidiger hält den 34-jährigen Palästinenser aufgrund einer psychotischen Störung für nicht schuldfähig. Ibrahim A. wird vorgeworfen, in einem Regionalexpress bei Brokstedt in Schleswig-Holstein eine 17-Jährige und ihren 19 Jahre alten Freund erstochen zu haben. Vier weitere Menschen wurden schwer verletzt.

Das Bundeskabinett ist zusammengekommen, um die lange geplante Krankenhaus-Reform auf den Weg zu bringen. Ziel von Gesundheitsminister Lauterbach ist es, die Qualität der Behandlungen zu steigern. Dafür sollen viele Kliniken nicht mehr alle Leistungen anbieten, sondern sich spezialisieren. Lauterbach will so den wirtschaftlichen Druck von den Krankenhäusern nehmen. Dafür soll die sogenannte Fallpauschale wegfallen. Jedes Krankenhaus bekäme dann wieder einen Festbetrag und würde nicht mehr pro Operation bezahlt. Kliniken, Ärzteverbände und Krankenkassen kritisieren die Pläne. Sie befürchten längere Wartezeiten und Zusatzkosten für Versicherte.

Bundesfinanzminister Lindner hat den Vorstoß von Kanzler Scholz für eine deutliche Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns zurückgewiesen. Der FDP-Vorsitzende sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, es sei legitim, dass sich auch der Bundeskanzler als Wahlkämpfer betätige. Der Koalitionsvertrag für diese Legislaturperiode regele aber klar, dass die Lohnfindung keine Sache der Parteien sei. Die Mindestlohnkommission von Arbeitgebern und Gewerkschaften hat festgelegt, die Lohnuntergrenze von derzeit 12,41 Euro Anfang kommenden Jahres auf 12,82 Euro anzuheben. Scholz sprach sich dafür aus, den Mindestlohn zunächst auf 14 Euro und dann auf 15 Euro zu erhöhen.

Das ukrainische Militär hat sich nach eigenen Angaben aus mehreren Dörfern der Region rund um die Millionenstadt Charkiw zurückgezogen. Die Armee begründet dies mit verstärkten Angriffen russischer Truppen. Die ukrainischen Kämpfer sind zuletzt durch einen Vormarsch Russlands in die Defensive geraten. So hatte Moskau in den vergangenen Tagen die Einnahme mehrerer Dörfer vermeldet und auch Charkiw wieder verstärkt unter Beschuss genommen. Wegen der aktuell besonders angespannten Lage im Nordosten der Ukraine hat Präsident Selenskyj einen für übermorgen geplanten Besuch in Spanien abgesagt.

77 Prozent der Norddeutschen sehen die Demokratie in Deutschland in Gefahr. Das ist das Ergebnis der aktuellen, nicht repräsentativen Umfrage von "NDR fragt", an der fast 18.000 Menschen teilgenommen haben. Der Grund: Viele halten extremistische Parteien für gefährlich, genauso wie Fake News in den sozialen Medien. Das Vertrauen in die Politik ist laut der Umfrage dramatisch schlecht: fast 90 Prozent der Befragten glauben, dass Politikerinnen und Politiker sich überhaupt nicht für die Probleme und den Alltag der Menschen interessieren, sondern nur für ihre Wiederwahl.

Im Fall des seit dreieinhalb Wochen verschwundenen Jungen Arian aus Bremervörde in Niedersachsen starten die Ermittler heute eine neue Suchaktion. Die Polizei will sich unter anderem in der Nachbarschaft und in den umliegenden Dörfern umhören und vor allem nach Videos aus privaten Überwachungskameras fragen. Die Ermittler hoffen, dass sie so neue Hinweise über den Verbleib des Sechsjährigen bekommen. Morgen soll dann auch nochmal am nahe gelegenen Fluss Oste nach Arian gesucht werden. Der Junge war am 22. April aus seinem Elternhaus verschwunden. Eine mehrtägige großangelegte Suchaktion war seitdem ohne Erfolg geblieben.

Heute sonnig und trocken bei 21 bis 27 Grad. Morgen wieder überwiegend heiter, in Niedersachsen örtlich Schauer möglich, 17 bis 26 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Freitag meist freundlich, im südwestlichen Niedersachsen Schauer oder Gewitter, 17 bis 25 Grad. Am Sonnabend häufiger Schauer und Gewitter möglich, im Norden und Nordosten trocken, 17 bis 24 Grad.