Tintenstrahldrucker: So tricksen Hersteller
Drucker mit Tintenstrahltechnik haben einige Vorteile: Sie sind in der Regel leiser und verbrauchen meist weniger Energie als Laserdrucker. Außerdem belasten sie die Raumluft nicht. Doch Verbraucher sollten sich nicht von den häufig günstigen Anschaffungskosten täuschen lassen: Viele Hersteller machen anschließend Kasse mit teuren Tintenpatronen. In einer Stichprobe von Markt kostete Druckertinte umgerechnet auf einen Liter teilweise mehr als 1.000 Euro.
Über Druckkosten und günstigere Tinte informieren
Wer die Anschaffung eines Druckers plant, sollte sich vor dem Kauf darüber informieren, wie teuer die Patronen sind und wie hoch voraussichtlich die Druckkosten pro Seite sind. Einen Anhaltspunkt bieten Tests in Fachzeitschriften.
Für viele Druckermodelle gibt es günstigere Alternativen zur Original-Tinte. Die Verwendung der preiswerteren Tinte ist nach Ansicht von Nicole Mertgen von der Verbraucherzentrale Bremen durchaus erlaubt: Auch bei Verwendung von Fremdtinte hätten Verbraucher ein Recht auf Garantie oder Gewährleistung. Komme es zu einem Defekt, müsse der Druckerhersteller nachweisen, dass der Schaden durch die Tinte eines anderen Herstellers entstanden sei.
Die Tricks der Druckerhersteller
- Lebensdauer: Epson-Drucker mit Tintenpads, die Resttinte von Reinigungsvorgängen auffangen, sind mit einem Wartungszähler ausgestattet. Nach einer gewissen Gebrauchsdauer meldet sich der Drucker mit der Meldung: "Betriebsdauer eines Drucker-Farbkissens beendet". Der Drucker stellt den Betrieb ein. In einem Beispiel, das Markt vorliegt, ist die Wartung bei Epson fast so teuer wie der Anschaffungspreis des drei Jahre alten Druckers. Laut Drucker-Experte Willfried Schmanns führe dies dazu, dass tadellose Geräte auf dem Müll landen.
- Patronengröße: Canon bietet Patronen in verschiedenen Größen an. Die Normalpatrone kostet am wenigsten, die Varianten XL und XXL klingen nach viel Inhalt. Doch bei einer Stichprobe von Markt ist keine Patrone vollständig gefüllt, dadurch entsteht unnötiger Müll. Am teuersten ist die vermeintlich günstige Normalpatrone mit einem Preis von umgerechnet mehr als 1.000 Euro pro Liter.
- Fremdpatronen: Der Druckerhersteller HP hat zwei Jahre in Folge durch vermeintliche Sicherheitsupdates dafür gesorgt, dass die Verwendung von Fremdpatronen nicht mehr möglich war. Verbraucherschützer bemängeln, dass dies ohne Zustimmung des Nutzers einen erheblichen Eingriff in das Eigentumsrecht der Kunden darstellt.
Leere Druckerpatronen entsorgen
Leere Patronen gehören nicht in den Hausmüll. Es gibt stattdessen kostenlose Möglichkeiten zur korrekten Entsorgung:
- Originalanbieter: Viele Hersteller nehmen ihre leeren Patronen zurück. Die Einsendung erfolgt durch kostenlose Rückumschläge.
- Recyclinghöfe: Auch hier ist die Rückgabe ohne Kosten möglich.
- Elektronikmärkte: Saturn, Media Markt und andere Händler sind gesetzlich verpflichtet Tintenpatronen mit elektronischen Bestandteilen zurückzunehmen.
- Deutsche Post: Mit dem kostenlosen Service Electroreturn kann man kostenlos einschicken, was in einen Maxibrief passt - zum Beispiel defekte Elektrogeräte, alte Handys und leere Tintenpatronen. Dazu einfach die Versandmarke ausdrucken und auf den Umschlag kleben.
Das sagen die Hersteller
