Verschmorte Lithium-Akkus aus einem Elektro-Fahrrad liegen auf einem Tisch. © Julian Marxen Foto: Julian Marxen

Akkubrand: So kann man sich schützen

Stand: 14.05.2025 16:18 Uhr

Ob für E-Bike und -Scooter oder Werkzeug und Powerbank: Immer wieder sorgen brennende oder explodierende Lithium-Ionen-Akkus für Schlagzeilen. Worauf sollte man achten? Tipps zum Umgang mit Akkus.

Akkus sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Sie sind im Elektrofahrrad zu finden, in Staubsauger, Heckenschere, Mähroboter oder im Handy - herausnehmbar oder verbaut. Ist ein Akku defekt oder wird er beschädigt, kann er in Brand geraten und sogar explodieren. Die Folgen können verheerend sein und Großeinsätze der Feuerwehr auslösen. Brennt ein Akku zum Beispiel in der Garage, kann das Feuer auf ein angrenzendes Haus übergreifen.

Kaputte Akkus können auch Brände auf Wertstoffhöfen und Müllkippen verursachen - deutschlandweit sind das jeden Tag 30 Brände. Ursache ist meist ein Akku, den jemand im Hausmüll entsorgt hat. Sogar kleine Akkus können sich entzünden, etwa in elektronischen Grußkarten, blinkenden Kinderschuhen, elektrischen Zahnbürsten oder E-Zigaretten.

Wie kommt es zu einem Akkubrand?

Ein robustes Pedelec steht auf einer Wiese. © colourbox Foto: Astrid Gast
Werden Akkus längere Zeit nicht genutzt, sollte man sie beim Wiederaufladen im Auge behalten.

Von Lithium-Ionen-Akkus, die leistungsstarke elektrische oder elektronische Geräte versorgen, geht aufgrund ihrer höheren Energiedichte ein größeres Brandrisiko aus. Wird ein Akku mechanisch beschädigt, indem er zum Beispiel bei der Müllentsorgung gequetscht oder beim Herunterfallen des Handys erschüttert wird, kann dies zu einem Kurzschluss führen. Auch übermäßige Hitze kann den Akku schädigen, etwa wenn er lange in der prallen Sonne liegt. Ebenso kann ein Akku überladen werden, wenn der Ladeschutz defekt ist oder das Laden mit einem ungeeigneten Ladegerät führt zum Brand.

Kurzschluss und Überhitzung können eine unkontrollierte thermische Kettenreaktion auslösen ("thermal runaway"), sodass sich der Akku auf mehr als 600 Grad aufheizt. Bei einem Brand werden außerdem giftige Gase freigesetzt. Das Risiko, dass ein Akku in Brand gerät, ist statistisch gesehen zwar sehr gering. Doch weil immer mehr Akkus in Gebrauch sind, kommt es häufiger zu Bränden.

Defekte Akkus erkennen

Es gibt einige Anzeichen dafür, dass ein Akku möglicherweise defekt oder beschädigt ist. Dazu zählen eine deutlich kürzere Akkulaufzeit, ein schnelleres Entladen oder auch Überhitzung, ein aufgeblähtes Gehäuse oder austretende Flüssigkeit. In diesen Fällen sollte man sich an einen Fachhändler wenden und den Akku austauschen lassen.

Akkus richtig entsorgen

Akkus, ob beschädigt oder intakt, niemals in den Hausmüll geben. Kaputte Akkus über die kommunalen Wertstoff- und Recyclinghöfe oder Schadstoff-Mobile entsorgen. Auch die Geschäfte, in denen das Gerät mit Akku gekauft wurde, sind zur kostenlosen Annahme verpflichtet. Beim Transport im Auto am besten in ein feuerfestes Behältnis, zum Beispiel eine Auflaufform, legen.

Lithium-Ionen-Akku richtig lagern und laden

Mit einigen einfachen Maßnahmen kann man das Risiko für einen Akkubrand verringern.

  • Akku nur mit den dazugehörigen Geräten laden
  • Bei Temperaturen zwischen 10 und 30 Grad und auf nicht brennbarem Material laden, am besten in der Nähe von einem Rauchmelder, damit man im Falle eines Brandes frühzeitig gewarnt wird. Nur laden, wenn jemand zu Hause ist
  • Vor Sonneneinstrahlung schützen: nicht in der Sonne liegen lassen oder im Auto unter der Windschutzscheibe lagern
  • Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt Fahrrad- oder E-Scooter-Akkus nicht im Freien oder in der ungeheizten Garage an Rad oder Roller lassen
  • In der Winterpause am besten in halb geladenem Zustand kühl lagern. Ist der Akku zu leer, kann es zu einer Tiefenentladung kommen, was bei erneutem Laden das Brandrisiko erhöht

Akkubrand richtig löschen

Bei einem Akkubrand hat Sicherheit Priorität, keinesfalls sollte man sich und andere in Gefahr bringen. Ein kleines Feuer wie bei Handy oder Laptop kann man versuchen, mit viel Wasser oder einem Feuerlöscher selbst zu löschen. Akku oder Gerät unbedingt vorher vom Stromnetz nehmen: Stecker herausziehen und Sicherung ausschalten. Vorsicht: Selbst wenn das Feuer zunächst gelöscht ist, kann sich der Akku wieder entzünden. Deshalb sollte er in einem Behälter mit Wasser gelagert werden. Bei größeren Bränden oder wenn man sich unsicher ist, sofort die Feuerwehr rufen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Mein Einsatz - der NDR Feuerwehr-Podcast | 15.05.2025 | 04:00 Uhr

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