Superfood: Wie gesund sind Chia, Goji, Moringa & Co?
Superfood wie Açaí, Chia, Goji oder Moringa liegt im Trend. Die gesunde Wirkung ist aber nicht belegt. Die teuren Produkte haben meist eine schlechte CO2-Bilanz und sind oft mit Schadstoffen belastet.
Die Auswahl an Lebensmitteln ist riesig - alles ist verfügbar. Verbraucher können sich so gesund ernähren wie niemals zuvor. Trotzdem zweifeln viele: Lässt sich die Gesundheit und Leistungsfähigkeit mit Nahrungsergänzung verbessern - oder gar das Leben verlängern? Das verspricht zumindest die Werbung für bestimmte Beeren, Samen und Pulver wie Açaí, Chia, Goji, Moringai oder Spirulina. Dieses sogenannte Superfood enthält viele Vitamine, Mineral- und sekundäre Pflanzenstoffe. Der Handel bietet es getrocknet, gemahlen oder in Kapseln an. Man soll es in Smoothies mischen oder aufs Müsli streuen.
Regionale Produkte sind genauso gesund
Ist es sinnvoll, für diese meist recht teuren Produkte Geld auszugeben? Die exotischen Produkte enthalten oft viele Nährstoffe, diese lassen sich meist jedoch auch mit regionalen Lebensmitteln aufnehmen. Oft schmecken günstigere Früchte, Samen und Nüsse aus der Region sogar viel besser.
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen rät, statt Açaí-Beeren dunkle heimische Beeren - wie Brom-, Holunder- oder Heidelbeeren - sowie Pflaumen und Rotkohl zu essen. Diese Lebensmittel enthalten ebenso viele sekundäre Pflanzenstoffe. Leinsamen seien ein guter Ersatz für Chia, wenn die Ernährung reich an Ballaststoffen und Omega-3-Fettsäuren sein soll. Grünkohl, Spinat und Feldsalat können statt Spirulina und Moringa gegessen werden.
Keine wissenschaftlichen Belege für besondere Wirkung
Und wie sieht es mit weiteren Wirkungen von Superfood aus? Chia-Samen etwa sollen beim Abnehmen helfen, Moringa - gemahlene Blätter aus Afrika und Asien - die Abwehrkräfte stärken und gar gegen Krebs wirken. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass wissenschaftliche Belege für weitere positive Wirkungen auf die Gesundheit bislang fehlen.
Allergien und Wechselwirkungen mit Medikamenten
Besonders der Verzehr als Nahrungsergänzungsmittel in Kapsel- oder Pulverform kann sogar schädlich sein und Allergien sowie Wechselwirkungen mit Medikamente verursachsen, warnen die Verbraucherschützer weiter. Mit den Nahrungsergänzungsmitteln nehmen Verbraucher besonders konzentriert unerwünschte Stoffe auf. Beispielsweise könnten Produkte aus Goji-Beeren die Wirkung einiger Blutgerinnungshemmer verstärken und sogar Blutungen verursachen.
Hohe Schadstoffbelastung - schlechte CO2-Bilanz
Ein weiteres Problem bei den exotischen Produkten ist laut Verbraucherschützern die oft hohe Belastung mit Pestiziden und Schwermetallen wie Arsen. Häufig sind die Produkte zudem mit Bakterien belastet, die Krankheiten auslösen können. Wegen der langen Transportwege haben Superfood-Produkte außerdem oft eine schlechte CO2-Bilanz und schädigen das Klima mehr als vergleichbare heimische Lebensmittel.
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