Aus einer Duschbrause läuft Wasser. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

So lässt sich beim Duschen Wasser und Geld sparen

Stand: 26.07.2022 14:55 Uhr

Die Energiepreise steigen und steigen. Wer seinen Verbrauch verringern möchte, kann das schon mit kleinen Änderungen und ohne große Investitionen tun - zum Beispiel beim Duschen.

In einem Durchschnittshaushalt werden nach Angaben der Verbraucherzentrale Niedersachsen etwa 14 Prozent der Energie zur Erwärmung von Wasser genutzt - ein Bereich mit Einsparpotenzial also. Besonders Hauseigentümer können hier viel sparen, weil sie selbst Zugriff auf ihre Haustechnik haben. Aber auch Mieterinnen und Mieter profitieren von den Tipps der Energieberatung der Verbraucherzentrale.

Warmwassertemperatur senken

Beim Duschen wird bis zu 70 Grad warmes Wasser mit kaltem Wasser gemischt, bis eine angenehme Temperatur von etwa 38 Grad erreicht ist. Dabei entstehen durch die hohe Temperatur große Verluste in Speicher und Leitungen - und das verbraucht unnötig Energie. Daher sollte man die Temperatur in der Warmwasserbereitung absenken, sofern das möglich ist. Dazu müssen die Einstellungen der Heizung, des Boilers oder des Durchlauferhitzers verändert werden. Eigentümer haben vor allem bei der Heizung einen leichteren Zugriff als Mieter. Diese können aber ihren Vermieter auf diese Einsparmöglichkeit hinweisen.

Warmwasser nicht unnötig vorhalten

In vielen Haushalten wird Warmwasser von der Heizungsanlage erzeugt und bereitgehalten, auch wenn es gerade nicht benötigt wird. Der Energieverbrauch lässt sich deutlich senken, wenn man die Zeiten, in denen warmes Wasser zur Verfügung stehen soll, reduziert. Das erfordert oft eine Veränderung der Einstellungen in der Heizungstechnik. Bei modernen Heizungsanlagen lassen sich die Zeiten nach Tagen und Uhrzeiten individuell einstellen.

Zirkulation optimieren: Zeitlich begrenzen oder abschalten

Je nach Gebäudezustand kann das zirkulierende Warmwasser zu großen Energieverlusten führen. Zirkuliert es rund um die Uhr, können bis zu zehn Prozent des gesamten Energieverbrauchs auf die Warmwasserzirkulation zurückgehen. Der Energieverbrauch wird geringer, wenn die Zirkulation über die Einstellungen in der Heizungtechnik zeitlich begrenzt oder ganz abgeschaltet wird. Zudem lässt sich manchmal die Zirkulationstemperatur senken, was ebenfalls den Energieverbrauch verringert. Sind die Leitungswege kurz, ist es sogar denkbar, die Zirkulationsleitung zu deinstallieren.

Wassersparende Duschköpfe nutzen

Ein Sparduschkopf kostet etwa 20 Euro und spart bis zu 50 Prozent Wasser. Beim Kauf ist zu beachten, dass der Duschkopf einen Wasserdurchfluss von weniger als neun Liter pro Minute hat: Standard-Duschköpfe schütten 12 bis 15 Liter pro Minute aus, gute Sparduschköpfe nur sechs bis sieben Liter. Das Duschen bleibt dabei genauso angenehm und das sogenannte Strahlbild erhalten, obwohl weniger Wasser verbraucht wird.

Durchflussbegrenzer und Duschstopps einbauen

Außerdem helfen sogenannte Durchflussbegrenzer oder -reduzierer, die einfach zwischen Armatur und dem Duschschlauch eingesetzt werden. Die Montage ist schnell erledigt. Ganz ähnlich wird ein Duschstopp eingebaut. Damit lässt sich das Wasser beim Einschäumen oder Haareshampoonieren so weit reduzieren, dass es nur noch leicht tröpfelt. Dadurch kann die bisherige Temperatur beibehalten werden. Auf diese Weise wird der Wasserverbrauch um 40 bis 60 Prozent reduziert.

Einsparpotenzial auch an Armatur und im WC-Spülkasten

Über die Dusche hinaus lässt sich auch Wasser im Badezimmer sparen, wenn sogenannte Perlstrahler zum Einsatz kommen. Dazu tauscht man einfach am Wasserhahn des Waschbeckens den Strahlregler - auch Luftsprudler genannt - aus. Dabei auf die richtige Gewindestärke achten! Um bis zu 60 Prozent kann der Wasserverbrauch dadurch reduziert werden.

Für den WC-Spülkasten gibt es ebenfalls Wasserstopps - sowohl für Unterputzkonstruktionen als auch für Kästen mit Wasserspartaste. Dabei handelt es sich letztlich um Gewichte. Zunächst muss der Deckel des Kastens entfernt werden. Dann wird das Gewicht in das Überlaufrohr eingehängt, anschließend kann die Abdeckung wieder angebracht werden. Solche Nachrüstsätze kosten nur wenige Euro, minimieren den Wasserbrauch aber etwa um die Hälfte. Wichtig ist, dass trotz des Einsparwunsches noch genügend Wasser für die Toilette verwendet wird. Sonst drohen Rohrverstopfungen.

Was ist noch zu beachten?

Legionellen können sich bei niedrigen Wassertemperaturen vermehren und beim Einatmen zur lebensbedrohlichen Lungenentzündung führen. Es ist daher ratsam, die Speichertemperatur des warmen Wassers einmal pro Woche eine kurze Zeit auf 70 Grad Celsius zu stellen, um die Bakterien abzutöten. Außerdem können angepasste Zeiten für Zirkulation und Warmwasserbereitschaft den Komfort ein wenig einschränken. Wer am liebsten spät in der Nacht duscht, den erwartet dann womöglich eine kalte Dusche.

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Dieses Thema im Programm:

Gartenpodcast: Alles Möhre, oder was?! | 08.06.2022 | 19:00 Uhr

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