Stand: 16.06.2020 13:20 Uhr

Wie gut schmecken Burger in Restaurants?

von Benjamin Cordes

Burger-Restaurants sind beliebt. Doch wie gut ist die Qualität von Burgerfleisch, vegetarischem Patty, Brötchen (Bun) und Soßen? Zusammen mit dem Koch Ulf Ahrens hat Markt vier Burgerketten verglichen: Peter Pane (20 x im Norden vertreten), Jim Block (gehört zu Blockhouse), McDonald's und die kleine Hamburger Kette "Otto's Burger".

Peter Pane

Auswahl: Käse-Speck-Burger mit Rindfleisch (9,50 Euro), vegetarische Burger "Holde Maid" (8,90 Euro), Pommes (4,90 Euro), Süßkartoffelpommes (6,60 Euro) und vier Saucen (je 1 Euro).

Der Rindfleisch-Burger gefällt dem Tester: "Der Burger ist sehr lecker. Saftig gebraten, mit mildem Speck und gutem Käse."

Doch den Brioche-Bun findet er nicht so toll. Ein Brioche-Teig wird eigentlich mit Butter gebacken, doch dieser schmeckt nach Margarine. Peter Pane bestätigt Markt schriftlich, dass der Bun verschiedene Pflanzenöle enthält. Die sind billiger als Butter.

Schwach findet der Koch auch das Sauerteig-Brötchen des vegetarischen Burgers. Sauerteig soll eigentlich den Teig lockern und ihm einen charakteristischen, aromatischen Geschmack verleihen. Doch dieser Bun sieht aus wie blasses Ciabatta und schmeckt eher flach, meint der Experte. Peter Pane bestätigt schriftlich, dass ein "Weizenvorteig" nur in geringer Menge enthalten sei und der Teig zusätzlich mit Hefe gelockert werde. Den Gemüsebratling findet Ulf Ahrens eher fad, die Pommes sind dagegen in Ordnung.

Ein weiteres Problem zeigt sich bei den Soßen. Während Guacamole und die helle Barbecue-Soße gut sind, enttäuschen die Parmesan- und Trüffelcreme. In der Parmesancreme vermisst Ulf Ahrens den Parmesan-Geschmack. Stattdessen erinnert ihn die Soße an Schmelzkäse. Die Trüffelcreme erinnert ihn an künstliches Aroma. Peter Pane bestätigt auf Anfrage die Verwendung von Schmelzsalzen in der Parmesansoße und künstlichem Trüffelaroma.

Jim Block

Auswahl: "JB BBQ" mit Bacon (7,70 Euro), einen Cheeseburger mit vegetarischem Patty (8,40 Euro) und Pommes (3,10 Euro).

Den Rindfleisch-Burger findet Ulf Ahrens gut, lediglich etwas zu durchgebraten.

Der vegetarische Burger sieht verblüffend nach echtem Fleisch aus. Und schmeckt dem Koch auch fast so - etwas rauchig, mit Zwiebeln und gutem Käse. Die Pommes findet der Experte knusprig und lecker.

Otto's Burger

Auswahl: Cheeseburger mit Rindfleisch (8 Euro), Cheeseburger mit veganem Patty (9,50 Euro), Pommes (3 Euro) und Süßkartoffelpommes (4,50 Euro).

Das Cheeseburger-Fleisch wird auf Wunsch medium gebraten und gefällt Ulf Ahrens sehr gut - ebenso die Pommes. Das vegane Burgerpatty aus Weizenprotein und Ackerbohnen sieht aus wie echtes Fleisch. Nur das Aroma gefällt dem Tester weniger: "Die Konsistenz ist wie Fleisch, aber der Geschmack erinnert sehr an Getreide."

Für die Trüffelsoße sollen laut Otto's Burger schwarze Trüffel verwendet worden sein, zu sehen ist in der weißen Sauce davon jedoch nichts. Stattdessen empfindet der Koch den Geschmack als viel zu intensiv, als wäre künstliches Trüffelaroma enthalten. Die Frage von Markt, ob künstliches Aroma enthalten sei, beantwortete Otto´s Burger nicht.

McDonald's

Auswahl: Big Tasty Bacon (5,90 Euro), Big Vegan TS (4,50 Euro) und kleine Pommes (2,30 Euro).

Der Käse beim Big Tasty Bacon erinnert nur wenig an echten Käse. Der Grund: Es handelt sich um eine Käsezubereitung, unter anderem aus Wasser, Schmelzsalzen, Käsearoma und Farbstoffen. Käse ist darin nur zu 60 Prozent enthalten.

Das Fleisch gefällt dem Tester, es ist saftig gebraten. Allerdings kritisiert er die Zutatenliste des Burgers, die man auf der Internetseite von McDonald's nachlesen kann: Der Burger besteht aus fast 50 Zutaten, darunter viele Zusatzstoffe und künstliche Aromen. Ähnlich ist es beim veganen Burger. McDonald's antwortet zu Ahrens Einschätzung nur allgemein - über Geschmack lasse sich eben streiten.

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Dieses Thema im Programm:

Markt | 15.06.2020 | 20:15 Uhr

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