Stand: 19.10.2018 09:13 Uhr
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Was tun, wenn der Obstbaum keine Früchte trägt?
Die Zeit geht auch an Bäumen nicht spurlos vorbei: Mit den Jahren kann es passieren, dass Obstbäume kaum noch Blüten und Früchte tragen. Eine Pflegekur gibt den Bäumen neue Kraft und steigert Erträge und Fruchtqualität.
Äste von Misteln befreien
Als erste Maßnahme wird die Krone versorgt: abgestorbene Pflanzenteile und Äste mit viel Bewuchs von Misteln entfernen. Die Krone jedoch nicht zu stark zurückschneiden, da sonst das Wurzelwachstum gebremst wird. Sind die Misteln noch klein, können sie daher direkt am Ast abgeschnitten werden. Auch das Entfernen von Totholz stärkt den Baum.
Wurzeln alter Obstbäume stutzen
Sobald der Baum seine Blätter abgeworfen hat, kann die Wurzelkur beginnen: Dafür markiert Gärtner Peter Rasch einen Kreis entlang des äußeren Kronenrands und hebt entlang der Markierung mehrere Gräben aus, die zwei bis drei Spaten breit und 30 bis 40 Zentimeter tief sein sollten. Insgesamt sollte etwa die Hälfte des Kreises freigegraben sein. Alle Wurzeln, auf die Gärtner Rasch in diesem Bereich stößt, sticht er konsequent ab. Die verbleibenden Wurzeln müssen unbedingt verschont werden, damit der Baum keine Probleme bei der Nährstoffversorgung bekommt.
Erde um den Baum mit Dünger anreichern
Den Graben mit einer Mischung aus Aushub, reifem Kompost und Gartenerde füllen. Auch Urgesteinsmehl und etwas Obstbaumdünger können dazugegeben werden. In der nährstoffreichen Erde bildet sich nun ein neues Wurzelgeflecht, das den Baum wieder besser mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Der Erfolg der Verjüngungskur zeigt sich nach etwa zwei Jahren: Dann sollte der Baum wieder deutlich mehr Blüten haben und Früchte tragen.
Mehr Blüten und Früchte am Obstbaum dank Wurzelkur
Wenn alte Obstbäume weniger Blüten und Früchte tragen, hilft oft eine Schnittkur. Gartenprofi Peter Rasch weiß, wie man seinen Obstbäumen einen zweiten Frühling verschafft.
Die Kur beginnt mit einem Beschnitt der Baumkrone. Äste, die stark von Misteln befallen sind, werden entfernt. Wichtig ist, dass die Krone nicht zu stark beschnitten wird, da der Rückschnitt das Wurzelwachstum bremst.
Ebenso ist Totholz ein häufiges Problem. Auch dieses entfernt Peter Rasch, um den Baum zu stärken.
Nach der Pflege der Krone geht es an die Vorbereitungen für die Wurzelkur: Entlang des äußeren Kronenrands markiert Peter Rasch einen Kreis. Dieser wird dann mit einem scharfen Spaten zu einem Graben ausgehoben.
Der Graben sollte zwei bis drei Spaten breit und 30 bis 40 Zentimeter tief sein. Es reicht jedoch, wenn Sie drei bis vier kleinere Gräben ausheben, die ungefähr die Hälfte des Kronenumfangs ausmachen - Sie müssen nicht den ganzen Kreis freibuddeln.
In diesen Gräben sticht der Gartenexperte alle vorhandenen Wurzeln konsequent ab. Die andere Hälfte der Wurzeln bleibt stehen, damit der Baum weiterhin ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist.
Sind die Wurzeln abgetrennt, kommt eine Mischung aus Aushub, reifem Kompost und Gartenerde zum Einsatz. Dazu kann auch Urgesteinsmehl und etwas Obstbaumdünger gemischt werden. Diesen Mix streut Peter Rasch in die Gräben.
Hat der Baum öfter Probleme mit Pilzbefall, kann untergemischtes Schachtelhalm-Extrakt seine Widerstandskraft stärken. Das Wurzelwachstum wird zusätzlich angeregt, indem man rund um den Baum Algenkalk verstreut. Und auch etwas biologischer Obstbaumdünger schadet dem Baum nicht.
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Nordmagazin |
19.10.2018 | 19:30 Uhr