Ganz einfach: Senf im Garten anbauen

Stand: 27.05.2024 16:15 Uhr

Senfpflanzen lassen sich gut im Garten anbauen und bilden hübsche Blüten. Viele Gärtner nutzen sie als Gründüngung, aus den Körnern lässt sich auch Senf herstellen.

Senf als Nutzpflanze im eigenen Garten - das ist noch eher selten. Doch immer häufiger bauen auch Hobbygärtner die vielseitige Pflanze im eigenen Garten oder auf dem Balkon an. Denn aus Senfpflanzen lässt sich nicht nur eigener Senf herstellen, die Blätter sind auch sehr aromatisch. Zugleich haben Senfpflanzen optisch etwas zu bieten: Sie werden innerhalb von nur drei Monaten bis zu einen Meter hoch und bilden hübsche gelbe Blüten.

Weißer Senf: Gut für den Anbau auf dem Balkon

Grob unterscheiden lassen sich weiße, braune sowie schwarze Sorten. Während die Körner von braunem und schwarzem Senf relativ scharf sind, sind die Körner des weißen Senfs etwas milder. Aus ihnen lassen sich milde bis mittelscharfe Senfsorten herstellen, schwarze und braune Körner sind für scharfe Sorten geeignet. Weißer Senf - auch als gelber Senf bezeichnet - wächst weniger hoch und gedeiht deshalb auch gut auf dem Balkon.

Senf anbauen und pflegen

Eine Hand hält eine Senfpflanze in einem Acker voller weiterer Senfpflanzen. © Colourbox Foto: Mohamed Anwarul Kabir Choudhury
Ab Juni bilden Senfpflanzen hübsche Blüten aus.

Senfpflanzen sind sehr anspruchslos und kommen sowohl mit viel Sonne als auch mit schattigeren Plätzen zurecht. Eine Rolle spielt allerdings die Fruchtfolge: Bei der Wahl des Standorts ist zu beachten, dass Senf wie Kohlgemüse, Radieschen oder Rettich zu den Kreuzblütlern zählt. Diese Pflanzen sollten nur alle vier Jahre an denselben Standort gepflanzt werden. Hat man also eine dieser Gemüsepflanzen im Vorjahr am Standort angebaut, sollte man dort auf den Anbau von Senf verzichten.

Prinzipiell lässt sich Senf zu jeder Jahreszeit aussäen. Wer aber die Senfkörner ernten will, sollte die Pflanzen am besten im Haus vorziehen und ab Mitte Mai ins Freie pflanzen.

Senfblätter und -samen ernten

Eine Hand hält eine Senfpflanze in einem Acker voller weiterer Senfpflanzen. © Colourbox Foto: -
Nach der Ernte sollten die Körner aus den Schoten gelöst und an einem warmen Ort gut getrocknet werden.

Die aromatischen Blätter der Senfpflanze lassen sich bereits nach etwa drei Wochen ernten. In der Küche sind sie ideal zum Würzen, etwa für Suppen oder Kräuterquark, sind aber auch eine aromatische Zutat in Salaten. Ab Juni beginnt die Pflanze zu blühen, danach bilden sich die Samen aus. Die Blätter verlieren dann an Aroma und sollten nicht mehr geerntet werden. Die Schoten mit den Samen sind erntereif, wenn sie trocken und hellgelb sind. Meist ist das ab September oder Oktober der Fall. Die Schoten ernten, Samen aus den Schoten herauslösen und etwa vier Wochen trocknen, beispielsweise auf einem Stück Zeitung.

Die getrockneten Körner lassen sich vielseitig verwenden, etwa beim Einlegen von Gemüse oder zum Würzen von Fleischgerichten. Wer mag, kann auch seinen eigenen Senf herstellen. Für ein Glas Senf braucht man etwa einen Quadratmeter Anbaufläche.

Senf selbst herstellen

Dazu zunächst die Körner fein mahlen oder im Mörser zerstoßen. Dann mit Wasser vermengen und quellen lassen. In der Zwischenzeit Essig, Salz und Zucker (Mischverhältnis nach Geschmack) etwas erwärmen, sodass sich die festen Bestandteile lösen. Wer mag, gibt noch Kräuter und Gewürze dazu. Leicht abkühlen lassen und unter den gemahlenen Senf geben. Die Senfmasse ziehen lassen und gelegentlich umrühren. Den fertigen Senf im Kühlschrank einige Tage ruhen lassen - fertig.

Senfpflanzen als Gründüngung verwenden

Brachliegendes Beet. © NDR Foto: Udo Tanske
Als Gründüngung lockern die Pflanzen den Boden auf und verwandeln sich später in wertvollen Humus.

Im Garten sind Senfpflanzen auch eine beliebte Gründüngung. Die langen Wurzeln lockern den Boden auf und die Pflanzen geben die Nährstoffe später wieder an den Boden ab. Hierzu die Senfpflanzen bis auf den Boden herunterschneiden, bevor sich die Samen ausbilden und einfach auf dem Beet liegen lassen. Wichtig: Auch bei der Gründüngung die Fruchtfolge beachten und nicht an Standorten ansäen, an denen zuvor andere Kreuzblütler standen.

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