Urin: "Goldwasser" für den Garten
Es gibt Dinge, die macht man, spricht aber nicht darüber. Gartenexperte Peter Rasch hat sich deshalb das Thema Urin im Garten vorgenommen und meint: "Ruhig mal in den Garten pinkeln". Denn Urin ist ein ziemlich guter Dünger. Einige Gärtner nennen ihn auch Goldwasser und das aus gutem Grund: Er enthält Kalium, Magnesium und viel Stickstoff. Der Urin eines Erwachsenen reicht, um einen Garten mit einer Größe von 400 Quadratmetern komplett mit Dünger zu versorgen. Damit hat Urin ein enormes Düngepotenzial.
Die Mischung macht's
Urin ist ein Flüssigdüngerkonzentrat, das auf keinen Fall unverdünnt aufgebracht werden darf. Je nachdem, was die Pflanzen für einen Nährstoffbedarf haben - Mittel-, Schwach- oder Starkzehrer - wird er in einem Verhältnis zwischen 1:10 und 1:20 mit Wasser verdünnt und dann auf die Kulturen ausgebracht.
Geruchsbelästigung vermeiden
Wenn Urin als Biodünger frisch ausgebracht und gut verdünnt wird, kommt es übrigens zu keiner Geruchsbelästigung. Das passiert eigentlich nur, wenn die Dosierung nicht stimmt und zu viel Urin aufgebracht wird - oder wenn der Urin gelagert wurde. Dann kommen Bakterien hinzu, Stickstoff wird in Ammoniak umgewandelt und es riecht unangenehm.
Nicht jeder Urin ist geeignet
Wer Tabletten nimmt oder viel raucht, sollte darauf verzichten, seinen eigenen Urin als Biodünger zu verwenden. Damit kämen Stoffe in den Garten, die besser nicht ins Beet gehören.
