Testbetrieb verlängert: Bahn von Uetersen nach Tornesch
Die Norddeutsche Eisenbahngesellschaft Niebüll (NEG) hat nach mehr als 50 Jahren wieder eine alte Bahnstrecke reaktiviert. Sie testet seit vergangene Woche eine Nahverkehrsverbindung zwischen Uetersen und Tornesch im Kreis Pinneberg. Der Fahrgastversuch sollte eigentlich am Dienstag enden. Doch laut NEG-Geschäftsführer Ingo Dewald wird der Test so gut angenommen, dass er spontan bis Freitag (28. Februar) verlängert wurde. Er sehe gute Vorzeichen für einen baldigen Regelbetrieb. "Insbesondere sind ja auch Vorbehalte wie die Schienen oder Lärm beliebte Schlagworte, die den einen oder anderen verängstigen. Ich denke, dass wir das weitgehend entkräften konnten“, sagt Dewald NDR Schleswig-Holstein. Die Bahn fährt derzeit kostenlos im Stundentakt.
Angebot speziell für Pendler
Die Bahnstrecke ist eine Alternative zu Bussen. Inzwischen würden mehr Menschen in der Region leben als damals in den 60er-Jahren, meint Dewald. Er will besonders Pendler erreichen. "Zur Hauptverkehrszeit fahren so viele Pendler, zum Beispiel aus den Elbmarschen Richtung A23 - und genau in dieser Achse liegt unsere Eisenbahnstrecke. Die Reaktivierung hat eine wesentliche Entlastungsfunktion." Dadurch, dass jahrelang Güterverkehr auf der Bahnstrecke gefahren sei, gäbe es gute Voraussetzungen mit relativ geringen Investitionen attraktiven Personennahverkehr zu schaffen.
In der NEG-Bahn haben rund 70 Fahrgäste Platz. Sie hält auf der vier Kilometer langen Strecke zwischen Uetersen und Tornesch an folgenden Punkten:
- Uetersen: Kreuzung Ossenpadd / Kleine Twiete
- Uetersen: Tornescher Weg / Bierbahnhof
- Tornesch: Bahnhofsvorplatz Tornesch
Bahnverbindung schon lange gewünscht
Schon vor drei Jahren hatten sich CDU-Politiker aus der Region für eine Reaktivierung der Bahnverbindung zwischen Uetersen und Tornesch ausgesprochen. Die Landesvorsitzende der Jungen Union sowie die Landtagsabgeordnete Barbara Ostmeier waren davon überzeugt, dass die Bahn den angespannten Stadtverkehr entlasten kann, den Menschen in Tornesch und Uetersen zu gute kommt und gleichzeitig gut für die Umwelt ist. Ein regulärer Pendelbetrieb zwischen Uetersen und Tornesch wäre dann in zwei bis drei Jahren umsetzbar.
