Ermittlungspannen? Polizei rollt Vermisstenfälle neu auf
Im jüngsten Fall eines Leichenfunds in Rendsburg geht die Landespolizei von Ermittlungspannen aus. Deshalb untersucht die Behörde jetzt erneut alle Vermisstenfälle seit 2016.
Nach dem gewaltsamen Tod zweier Frauen, deren Leichen in Rendsburg gefunden wurden, sucht die Landespolizei nach möglichen Fehlerquellen. Aus diesem Grund werden sämtliche Fälle von vermissten Personen in den vergangenen fünf Jahren nochmals aufgerollt. Es geht um 25 Fälle von Menschen in Schleswig-Holstein, die schon länger als drei Monate verschwunden sind. Dabei handelt es sich sowohl um vermisste Männer als auch Frauen, sagte ein Polizeisprecher. Eine Expertengruppe aus erfahrenen Ermittlern überprüfe nun die gesamte Arbeit der Polizei bei diesen Fällen. Dabei gehe es aber nicht zwangsläufig um Verbindungen zu dem Rendsburger Fall.
Warum wurde die zweite Leiche erst jetzt entdeckt?
Hintergrund sind Ermittlungen gegen einen 40-jährigen Rendsburger wegen Mordes. Er war im Oktober festgenommen worden, nachdem die Polizei eine tote Prostituierte in ihrer Wohnung gefunden hatte. Wenig später entdeckten Beamte dann auf dem Dachboden im Haus des Tatverdächtigen die bereits verweste Leiche einer seit 2018 vermissten Frau aus Geesthacht. Wie jetzt bekannt wurde, war die Polizei bereits im Februar 2019 bei dem Mann. Damals durchsuchten sie seine Wohnung aber nur wegen möglichen Betrugs. Warum die Leiche damals nicht gefunden wurde, wird jetzt untersucht.
