Reif für Olympia? Kieler Woche testet neues Revier in Stein
Wenn man in Stein am Strand steht und aufs Wasser schaut, blickt man rüber nach Schilksee - der Traditionsstandort der Segler auf der Kieler Woche. Doch die Zukunft könnte in Stein liegen.
Die Kieler Woche ist eines der größten Segel-Events der Welt. Jahrzehntelang lag der sportliche Schwerpunkt in Schilksee (Kreis Plön), nicht zuletzt wegen der Olympischen Spiele 1972. Doch mit der wachsenden Zahl moderner Disziplinen wie Wingfoiling kommt das Revier an seine Grenzen. In diesem Jahr wird deshalb erstmals das östlich gelegene Stein als zweiter Spot genutzt.
Wingfoil: Neues Revier Stein mit besseren Bedingungen
Gerade die noch jungen und stark wachsenden Sportarten wie Wingfoiling profitieren vom Umzug nach Stein. Wingfoiling ist eine Kombination aus Windsurfen und Kitesurfen. Beim Wingfoiling hält der Sportler ein aufblasbares Segel, den Wing, in der Hand, während das Board mit einem Tragflügel unter Wasser ausgestattet ist. Sobald genug Geschwindigkeit erreicht ist, hebt sich das Board aus dem Wasser und der Sportler "fliegt" quasi über die Wellen. Wingfoiler Lucas Matthes trainiert regelmäßig in Stein.
"Die Bedingungen sind hier echt traumhaft, weil wir viel Süd-Westwind bekommen. Und den kann man hier auf der Seite der Förde fast noch mehr nutzen als auf der anderen Seite. Deswegen glaube ich, wird das echt eine interessante neue Location." Wingfoiler Lucas Matthes
Platz in Schilksee reicht nicht mehr
Die kleine Gemeinde Stein auf der Ostseite der Förde bietet freiere Wasserflächen und eine realistische Option, auch mit Blick auf eine mögliche Olympia-Bewerbung 2036 oder 2040. Davon ist Regattaleiter Dirk Ramhorst überzeugt.
"Außerhalb der Kieler Woche funktioniert Schilksee gut. Aber während der Veranstaltung ist hier zu wenig Platz. Zu viele Boote, Katamarane, Foils, das wird eng." Regattaleiter Dirk Ramhorst
Noch ist das neue Revier ein Test
Stein ist allerdings auch knapp acht Kilometer weiter weg vom Kieler Zentrum als Schilksee. Ob in Zukunft deswegen ein Shuttle-Bus für Sportlerinnen, Sportler und Zuschauer und Zuschauerinnen zwischen Kiel und Stein fährt, wird derzeit überlegt.
Der erste Eindruck der Sportlerinnen und Sportler ist jedenfalls positiv. Ob sich Stein als dauerhafte Ergänzung etabliert, wird sich im Verlauf und nach der Kieler Woche zeigen.
