Corona in SH: Garg lehnt Wiedereröffnung der Impfzentren ab
Führende Unionspolitiker fordern auf Bundesebene die Wiedereröffnung der Impfzentren für Drittimpfungen. Gesundheitsminister Garg verweist auf die hohe Anzahl an Booster-Impfungen in Schleswig-Holstein und sieht daher keinen Anlass.
Am Wochenende hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gefordert, bei den Dritt-Impfungen noch einmal Gas zu geben und dafür die Impfzentren wieder zu öffnen. Ein Vorschlag den CSU-Chef Markus Söder auch schon gemacht hat. Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) hält nichts von dem Vorstoß.
"Mit über 100.000 Dritt- oder Booster-Impfungen belegt Schleswig-Holstein im Ländervergleich einen Spitzenplatz. Das ist eine Leistung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und der mobilen Impfteams", sagte Garg. Diese würden im Land für ein niedrigschwelliges Impfangebot sorgen. Zum jetzigen Zeitpunkt sieht Garg keine Notwendigkeit für eine Wiedereröffnung.
Kritik: Impfzentren zu teuer
Auch mehrere andere Bundesländer lehnen den Vorschlag der Unions-Politiker ab. Die Begründung: Zu teuer und zu aufwendig. Einige Hausärzte in Schleswig-Holstein beklagen allerdings, dass die hohe Nachfrage nach der Booster-Impfung nur schwer zu bewältigen sei.
Wartezeiten für die Auffrischungsimpfung reichen demnach bis in den Januar hinein. Daher wäre es laut Thomas Maurer, Vorsitzender des Hausärzteverbandes in Schleswig-Holstein, hilfreich, wenn Impfzentren teilweise erneut öffnen würden. Unterstützung bekommt Maurer von Lars Harms vom SSW. Er meint, dass man das Virus ohne Impfzentren nicht in den Griff bekommen werde.
Um die Belastung der Praxen zu reduzieren, plädiert Thomas Maurer außerdem für weniger Bürokratie. Patienten müssten vor einer Corona-Impfung inzwischen nicht mehr umfangreicher aufgeklärt werden als vor einer herkömmlichen Impfung.
