Wilhelmshaven: Baubeginn für große Wasserstoff-Fabrik 2023?
Eine belgische Investoren-Gruppe will in Wilhelmshaven ein Terminal errichten, um Methan aus dem Mittleren Osten zu importieren. Das Gas soll später vor Ort in Wasserstoff umgewandelt werden.
Auf dem Voslapper Groden bei Wilhelmshaven soll in den kommenden fünf Jahren eine Fabrik entstehen, in der industriell in großem Maßstab Wasserstoff hergestellt wird. Die belgischen Investoren wollen 2,5 Milliarden Euro investieren. Die Hafenwirtschaftsvereinigung bezeichnet die Pläne für die Fabrik als große Chance. Deren Präsident John Niemann sprach von einem Durchbruch für die Energiewende. Der Baubeginn sei für das kommende Jahr geplant.
Planer arbeiten seit zwei Jahren in Wilhelmshaven
Bisher sei das Thema klein gehalten worden. Man habe erst einen gewissen Stand erreichen wollen, bevor man das Vorhaben öffentlich macht, so Niemann. Seit zwei Jahren betreibe die Firma TES - eine Tochter der belgischen Atlas-Invest - ein Büro mit 40 Mitarbeitenden in Wilhelmshaven, das die Vorarbeiten für die Fabrik leiste. Die Hafenwirtschaftsvereinigung gehe davon aus, dass der Bau der Wasserstoff-Fabrik bis zu 1.200 Arbeitsplätze schaffen werde.
Lies sieht "gigantische Chance"
Vier bis sechs Supertanker der sogenannten Suez-Klasse sollen in einer Art Kreislaufverkehr das synthetische Methan aus dem Mittleren Osten nach Wilhelmshaven bringen. Aus dem Methan soll in mehreren Ausbauschritten so viel Wasserstoff hergestellt werden, dass damit zehn Prozent des deutschen Energiebedarfs gedeckt werden könnten. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) zeigte sich einem Bericht der "Welt am Sonntag" zufolge begeistert von den Plänen. Das Projekt sei eine gigantische Chance nicht nur für die Region, sondern für die Energiewende insgesamt, sagte Lies.
