Untreue-Prozess: Bewährungsstrafe für Ex-EWE-Chef Brückmann
Das Landgericht Oldenburg hat den Ex-EWE-Vorstandschef Matthias Brückmann wegen Untreue sowie besonders schwerer Untreue zu zehn Monaten Haft verurteilt. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.
Brückmann muss zudem eine Geldstrafe in Höhe von 18.000 Euro zugunsten bedürftiger Kinder zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Brückmanns Verteidiger kündigte Rechtsmittel an: "Wir werden Revision einlegen und das Urteil durch den Bundesgerichtshof überprüfen lassen", sagte er. Ein zweiter Angeklagter, ein aktives EWE-Vorstandsmitglied, wurde dagegen von allen Vorwürfen der Untreue freigesprochen.
Spende an Klitschkos Stiftung nichts rechtens
Nach Auffassung des Gerichts hat Brückmann 2016 mit einer Spende von 253.000 Euro an eine soziale Stiftung des Ex-Boxweltmeisters Wladimir Klitschko wissentlich und durchgängig gegen interne Regeln des EWE-Konzerns verstoßen. Brückmann habe seine Vorstandskompetenz missbraucht, begründete der Richter das Urteil. Er habe die Spendenzusage "auf Teufel komm raus" und gegen jeden Gegenwind bei der EWE durchsetzen wollen und den Umgang mit der Spende verschleiert. Dabei sei es ihm darum gegangen, sein Ansehen nicht zu beschädigen. Auch habe er bis zum heutigen Tage seine Ankündigung auf Rückzahlung der Spende nicht wahr gemacht. Brückmann wurde zudem noch ein weiterer Fall zur Last gelegt.
Brückmann wurde fristlos entlassen
Der EWE-Aufsichtsrat hatte den damaligen Vorstandschef im Februar 2017 fristlos entlassen. Als Hauptgrund gilt die Spende. Im März war Brückmann mit seiner Zivilklage gegen die EWE vor dem Landgericht Oldenburg weitgehend gescheitert.
