OOWV: Wasserverbrauch steigt - mehr Förderung kaum möglich
Der Wasserverbrauch im Nordwesten steigt. Gerade jetzt im Sommer kommt der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) an seine Leistungsgrenze. Einfach mehr Wasser zu fördern, ist kaum möglich.
Der OOWV schöpft seine Wasserrechte - also das, was er maximal fördern darf - nach eigenen Angaben schon zu 95 Prozent aus. Derzeit sind das 90 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr. Künftig dürfte der Bedarf sogar bei 110 Millionen Kubikmetern liegen, heißt es beim OOWV. Im Grunde brauche man zwei neue Wasserwerke, sagte Verbandsvorsteher Sven Ambrosy. Doch selbst wenn man die Standorte finden sollte: Die Verfahren, um die Fördermenge steigern zu können, sind schwierig und langwierig, unter anderem wegen strenger Umweltauflagen.
Jedes Jahr Hunderte neue Hausanschlüsse
Vertreter mehrerer Kommunen aus der Region verweisen auf die großen Auswirkungen für Mensch, Landwirtschaft und Umwelt, wenn noch mehr Wasser gefördert werden sollte. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) sowie der Naturschutzbund (NABU) fordern, dass nur dann mehr Wasser entnommen werden dürfe, wenn gleichzeitig etwas dafür getan wird, neues Grundwasser zu bilden. Die Umweltschützer mahnen zum Wassersparen und kritisieren den aktuell sehr hohen Verbrauch. Dass der Verbrauch so stark steigt, hat laut Ambrosy vor allem strukturelle Gründe: Im Nordwesten würden immer neue Baugebiete ausgewiesen. Vor allem in der Wesermarsch, im Ammerland und im Raum Cloppenburg richtet der Verband nach eigenen Angaben jedes Jahr Hunderte neue Hausanschlüsse ein.
Es muss immer tiefer gebohrt werden
Aber auch die intensive Landwirtschaft ist ein Problem. In vielen Regionen sind obere Grundwasserbereiche durch Spritzmittel, Nitrat aus Gülle und Gärreste unbrauchbar. "Wir müssen immer tiefer bohren, um zehn Jahre Aufschub zu erhalten, bis auch diese Schichten unbrauchbar werden", sagte Egon Harms vom OOWV in der ZDF-Dokumentation "Wassernot - Auf der Suche nach neuen Quellen".
