Nordsee-Plattform soll zwei Milliarden Kubikmeter Gas fördern
Betreiber One-Dyas hofft, die geplante Plattform zur Erdgasförderung nahe dem Wattenmeer im Winter 2024 in Betrieb nehmen zu können - und dann jährlich zwei Milliarden Kubikmeter Gas zu fördern.
Mit den Jahren werde das Fördervolumen jedoch wegen des erwarteten Nachfragerückgangs abnehmen, teilte der Betreiber, das niederländische Unternehmen One-Dyas, am Mittwoch mit. Ziel des Unternehmens ist es, die Plattform im Winter 2024 in Betrieb zu nehmen. Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sagte kürzlich, Deutschland verbrauche jährlich 80 Milliarden bis 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Rund 50 Milliarden davon kämen aus Russland.
Förderung nicht mehr ausgeschlossen
Die rot-schwarze Landesregierung hatte sich im vergangenen Sommer zunächst gegen das Vorhaben positioniert. Angesichts der Unsicherheiten bei der Energieversorgung durch den Krieg in der Ukraine rückte die Landesregierung von dieser Position ab und sprach sich für eine Neubewertung aus. "Vor dem Hintergrund der neuen geopolitischen Realitäten müssen wir das Thema neu bewerten", sagte der niedersächsische Althusmann Anfang März. Auch Niedersachsens Umwelt- und Energieminister Olaf Lies (SPD) kündigte an, mit den Energiepolitikern aller Fraktionen über die neue Lage reden zu wollen. Auf den niedersächsischen Nordseeinseln sieht man das Vorhaben aufgrund dessen Nähe zum Wattenmeer skeptisch.
Rund 60 Milliarden Kubikmeter förderbare Erdgasreserven
One-Dyas plant, Erdgas aus einem Erdgasfeld zwischen den Inseln Schiermonnikoog und Borkum zu fördern und zudem eine Plattform auf See zu errichten. Das Fördergebiet liegt nahe dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Die Plattform soll im niederländischen Küstenmeer liegen, etwa 500 Meter von den deutschen Hoheitsgewässern entfernt und etwa 20 Kilometer vor Borkum. Das Unternehmen schätzt, dass in dem Erdgasfeld rund 60 Milliarden Kubikmeter förderbarer Erdgasreserven liegen - die Hälfte wird auf deutschem Hoheitsgebiet vermutet.
