Letzte Verladebrücke im Emder Hafen gesprengt
In Emden ist die letzte verbliebene Umschlagbrücke am Südkai nun auch Geschichte. Der 1.000 Tonnen schwere Stahlkoloss im Hafen wurde am Montag gesprengt.
"Die Sprengung verlief lehrbuchmäßig", sagte am späten Montagabend der zuständige Projektleiter der Hafeninfrastrukturgesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts), Christian Best. Zunächst hatte sich die Sprengung verzögert. Eigentlich war sie für 19 Uhr geplant. Weil die Fachleute vor Ort aber noch Streben beseitigen mussten, damit das Bauwerk auch tatsächlich einknickt, hatte sich die Sprengung bis in den späten Abend verschoben. So mussten auch die zahlreichen Schaulustigen, die sich auf naheliegenden Ufern und Deichen versammelt hatten, Geduld aufbringen. Am Ende aber lief es so wie gewünscht: Die Brücke fiel nach zwei Sprengungen kurz hintereinander von der Wasserkante weg passgenau auf ein zwei Meter hoch aufgetürmtes Sandbett.
Elf Verladebrücken nach und nach stillgelegt
Damit ist nun ein Stück Emder Hafengeschichte verschwunden. Die Brücke wurde 1976 zum Verladen von Schüttgut wie Erz und Kohle gebaut. Seit 1926 waren nach NPorts-Angaben am Emder Nord- und Südkai insgesamt elf Verladebrücken errichtet worden. In den vergangenen 30 Jahren wurden diese nach und nach stillgelegt und wieder abgebaut. Die nun gesprengte Verladebrücke 11 wurde 2019 außer Dienst gestellt, da ein Weiterbetrieb nicht mehr rentabel war.
Moderner Kran seit 2013 für Stückgut im Einsatz
Der Stahlschrott der Brücke solle nun recycelt werden, teilte NPorts mit. Auf der neu gewonnenen Hafenfläche werde künftig Stückgut gelagert und umgeschlagen. Dafür gibt es am Südkai seit 2013 einen modernen Hafenmobilkran.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, dass die Brücke zum Verladen von Stückgut wie Erz und Kohle gebaut worden war. Es muss natürlich Schüttgut heißen. Wir haben die Stelle korrigiert.
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