Immer mehr tote und verletzte Störche - durch Windanlagen?
Tierschützer entdecken immer mehr schwer verletzte oder getötete Störche. Der Betreiber der Storchenstation in Berne (Landkreis Wesermarsch) vermutet, dass die Tiere in Windenergieanlagen geraten.
15 tote oder schwer verletzte Störche seien bereits entdeckt worden, sagt Udo Hilfers von der Storchenpflegestation Wesermarsch. Im gesamten vergangenen Jahr seien es fünf gewesen. Zudem würden aktuell fünf weitere Tiere vermisst. Eine klare Zuordnung der Todesursache gebe es nicht. "Wir wissen nicht, warum es in diesem Jahr so viele getötete Störche gegeben hat. Plötzlich fehlt ein Partner und das haben wir jetzt mehrfach hintereinander gehabt", sagt Hilfers.
Art der Verletzungen deutet auf Windrad als Ursache
Für Windkraftanlagen als Verursacher spreche die Art der Verletzungen. Häufig würde es vorkommen, dass bei den Tieren Gliedmaßen abgetrennt seien, etwa das ein Bein oder ein Teil des Schnabels fehlt. Die Verletzungen seien nicht immer direkt tödlich, so dass der Vogel selten direkt am Windrad liegen würde, so Hilfers.
Weitere Gefahr durch Stromleitungen und Straßenverkehr
Windkraftanlagen seien auf jeden Fall nicht alleine Ursache für getötete Störche, betont er. "Der ganze Mix aus Straßenverkehr, Stromleitungen und Windkraft sorgt dafür, dass die Tiere erheblich dezimiert werden", sagt Hilfers. Er rechnet aber damit, dass künftig noch mehr Störche verenden, weil die Windkraft massiv ausgebaut werden soll. Hilfers hofft darauf, dass bei der Planung von Windparks die Belange des Vogelschutzes mehr beachtet werden.
In den vergangenen Jahren hat die Storchenpopulation im Nordwesten Niedersachsens deutlich zugenommen. 2021 zählte der NABU 1.300 Paare und 2.200 Jungtiere.
