IHK fordert Neun-Euro-Ticket auch für IC nach Norddeich
Intercity-Züge zwischen Bremen und Norddeich Mole gelten als Nahverkehrszüge - mit dem Neun-Euro-Ticket dürfen sie aber nicht genutzt werden. Die Industrie- und Handelskammer fordert Nachverhandlungen.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) für Ostfriesland und Papenburg wies am Montag, zwei Tage vor dem Start des Neun-Euro-Tickets, darauf hin, dass aus Richtung Bremen viele Touristen in die Region kämen. Sie würden nicht verstehen, dass ihr Neun-Euro-Ticket nicht in den IC zwischen Bremen und Norddeich-Mole gelten solle. Die IHK fürchtet, dass die Region durch die geltende Regelung bei der Aktion abgehängt wird. IHK-Präsident Bernhard Brons appellierte an die Landesregierung und die Landesnahverkehrsgesellschaft, mit der Bahn nachzuverhandeln.
In Baden-Württemberg gilt das Ticket in Gäubahn zum Bodensee
Brons verwies auf ein Beispiel aus Baden-Württemberg, wo das Neun-Euro-Ticket in der sogenannten Gäubahn von Stuttgart zum Bodensee gelten soll. Darauf hatten sich die dortige Landesregierung und die Bahn verständigt. "Was im Süden geht, muss auch im Norden möglich sein", sagte Brons.
Bahn fordert 5,24 Millionen Euro für Öffnung der IC-Strecke
Aus Sicht von Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) ist es "irritierend", dass die zuständige Bahn-Tochter DB Fernverkehr und damit auch der Bund als Eigentümer der Bahn das Neun-Euro-Ticket auf der Strecke Bremen-Norddeich-Mole nicht anerkenne. Die von der Bahn geforderte Summe von 5,24 Millionen Euro, um die Linie für das Neun-Euro-Ticket zu öffnen, sei eine "nicht nachvollziehbare Summe", so Althusmann. Für Bestands- und Abokunden gilt das Neun-Euro-Ticket allerdings auch in den IC-Zügen zwischen Bremen und Norddeich-Mole. Neukunden können nach Angaben des Wirtschaftsministeriums das Ticket auf der Strecke mit dem Regionalexpress nutzen, der sich mit den IC-Zügen abwechselt.
