BUND: Küstenautobahn A20 kostet sieben Milliarden Euro
Nach einer Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) könnten sich die Kosten für den weiteren Ausbau der Küstenautobahn A20 massiv verteuern.
Die Kosten für das Neubauprojekt seien im Bundesverkehrswegeplan 2030 gravierend unterschätzt worden, heißt es in der Analyse. Der Verband hat die Studie am Dienstag in Hannover mit weiteren Ausbaugegnern vorsgestellt. Statt wie bisher mit rund 3,7 Milliarden Euro könnten sich die Kosten auf mindestens 7 Milliarden Euro nahezu verdoppeln. Aufgrund dieser Kostensteigerung sei die Autobahn "eindeutig unwirtschaftlich", kritisierte der BUND. Zudem zerstöre das Vorhaben die Natur und schade dem Klima. Die A20 soll eines Tages die Niederlande, Norddeutschland und Polen verbinden.
Klagen verzögern A20-Weiterbau
Auf niedersächsischer Seite zählt die rund 121 Kilometer lange Strecke zu den wichtigsten Infrastrukturprojekten des Bundeslandes. Seit langem endet die vom polnischen Stettin kommende Autobahn aber östlich von Bad Segeberg in Schleswig-Holstein. Über den Bau wird immer wieder gestritten - Klagen verzögern den Beginn des ersten, 13 Kilometer langen Abschnitts in Niedersachsen von der A28 bei Westerstede (Kreis Ammerland) bis zur A29 bei Jaderberg.
Verkehrsministerium: "Gestiegene Baupreise treiben Kosten"
Bereits im November war bekannt geworden, dass das Vorhaben auf niedersächsischer Seite deutlich teurer werden könnte. Die Trasse von Westerstede bis zum neuen Elbtunnel bei Drochtersen (Landkreis Stade) könnte sich demnach um 357,5 Millionen Euro verteuern. Das hatte das Bundesverkehrsministerium auf eine Grünen-Anfrage mitgeteilt. Es bezifferte die genehmigten Mittel für die acht Bauabschnitte auf knapp 2,6 Milliarden Euro. Hochgerechnet sei für die A20 von Kosten von mehr als 2,9 Milliarden auszugehen. Laut Ministerium sind gestiegene Baupreise der Grund für die Kostensteigerungen.