Ein Schild mit der Aufschrift "Unbefugtes Betreten verboten" ragt aus der hochwasserführenden Weser bei Hessisch Oldendorf. © dpa Foto: Julian Stratenschulte

Zu viel Wasser: Weserfähre und Frachter müssen pausieren

Stand: 08.02.2022 14:17 Uhr

Nach starken Regenfällen vom Wochenende ist der Wasserstand der Weser erhöht. Im Landkreis Hameln-Pyrmont hat eine Fähre ihren Betrieb vorerst eingestellt. Ein Frachter kann nicht fahren.

Nach Angaben des Landkreises ist noch nicht absehbar, wann die Fähre in Großenwieden wieder fahren kann. Wie die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) mitteilte, sollen die Pegelstände in den kommenden Tagen ähnlich hoch bleiben. Wegen des erhöhten Wasserstands legte ein niederländisches Frachtschiff in Hameln einen außerplanmäßigen Zwischenstopp ein. Es passe derzeit nicht unter einigen Brücken hindurch, heißt es.

Pegelstand für diese Jahreszeit normal

Der höchste Pegelstand der Weser wurde am Dienstagmittag mit 529 Zentimetern in der Nähe von Nienburg gemessen. Dabei handelt es sich laut WSV aber nicht um Hochwasser. Ursache für das viele Wasser sei der Regen der vergangenen Tage. Das sei zu dieser Jahreszeit normal. An keinem Ort entlang der Weser werde derzeit der sogenannte höchste Schifffahrtswasserstand erreicht. Ab dann dürften Schiffe den Fluss nicht mehr befahren.

Auch Schifffahrt auf der Ems nicht beeinträchtigt

Auch in Meppen macht sich der Pegelstand der Hase bemerkbar. Immer wieder blinkten in den vergangenen Tagen die Warnlichter der Hase-Hubbrücke. Sie kann bei einem Wasserstand von 1,45 Metern aktiviert werden, weil sonst die Schiffe durch den hohen Wasserstand nicht mehr passieren können. Noch sei es aber nicht nötig gewesen, die Brücke anzuheben, sagte Jürgen Dittmann von der zuständigen Leitstelle. Er geht davon aus, dass die Wasserstände in den nächsten Tagen wieder sinken. Das gelte auch für die Ems. Noch sei bei keinem Fluss die Schifffahrt durch Hochwasser beeinträchtigt. Auf den Kanälen werde der Wasserstand sowieso über Wehre reguliert.

Meldestufen erreicht

An einigen Orten in Niedersachsen gilt nach Angaben des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) derzeit die Hochwasser-Meldestufe 1 - etwa am Pegel Brenneckenbrück bei Müden an der Aller und in Groß Schwülper an der Oker (Landkreis Gifhorn) sowie in Hannover-Herrenhausen an der Leine. Am Pegel Rockstedt (Landkreis Rotenburg) gilt an der Oste sogar Meldestufe 2 von 3.

Keine weiteren großen Regenfälle angekündigt

Am Montag war am Pegel Deelbrügge an der Lune (Landkreis Cuxhaven), einem Nebenfluss der Unterweser, sogar die Meldestufe 3 erreicht worden. Das bedeutet, dass größere Flächen überschwemmt sind. Der Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) rechnet damit, dass die Wasserstände in den kommenden Tagen an den meisten Flüssen wieder sinken werden. Der Deutsche Wetterdienst hat für die nächsten Tage keine größeren Regenfälle angekündigt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 08.02.2022 | 06:30 Uhr

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