Viele Patienten liegen mit und nicht wegen Corona in Klinik
Trotz hoher Inzidenzen ist die Lage auf Niedersachsens Intensivstationen bisher vergleichsweise entspannt. Auf den Normalstationen der Krankenhäuser steigt dagegen die Zahl der Patienten mit Corona.
Der Unterschied zu den Covid-19-Infizierten auf den Intensivstationen ist allerdings, dass die meisten Betroffenen mit und nicht wegen Corona dort liegen. Im Landkreis Harburg etwa sind aktuell 24 positiv auf das Coronavirus getestete Patientinnen und Patienten in stationärer Behandlung, aber nur bei neun von ihnen ist das Virus der Grund für den Aufenthalt. Dennoch fließen alle Infizierten in die Hospitalisierungsrate ein, die in Niedersachsen der Parameter für Verschärfungen oder Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen ist. Für die Kliniken sei es wichtig, dass alle in diesen Statistiken auftauchen, betonen die Verantwortlichen.
Ist Hospitalisierungsrate entbehrlich? Nein, sagen die Kliniken
Mit jedem Corona-Infizierten steigt in den Krankenhäusern der Arbeitsaufwand für die Pflegenden, erklärte Christian Pott, Ärztlicher Leiter des Krankenhausverbundes im Landkreis Harburg. Jeder positiv getestete Patient müsse isoliert werden und das bedeute mehr als den doppelten Pflegeaufwand wie bei Nicht-Infizierten. Corona-Lockerungen wie es sie bereits in Dänemark oder Großbritannien gibt, hält er daher für zu riskant. In vielen Kliniken könnte das zur Überlastung führen, unabhängig davon, ob Patientinnen und Patienten mit oder wegen Corona behandelt würden, so Pott.
