Weiter Koffer-Ärger an den Flughäfen im Norden
Herrenlose Koffer wegen Personalmangels - in den Ferien wird sich das Problem laut Branchenverband wohl nicht mehr lösen lassen. Besonders betroffen ist derzeit der Flughafen Hannover.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) geht davon aus, dass der Flugverkehr erst ab Herbst wieder geregelt laufen wird. Denn dann fliegen wieder weniger Menschen als in der Ferienzeit. Der an den Flughäfen Hannover und Hamburg tätige Dienstleister "Aviation Handling Services" (AHS) bestätigte auf Anfrage des NDR in Niedersachsen, dass am Airport Hannover immer noch überdurchschnittlich viele Gepäckstücke liegen bleiben. AHS verzeichnet in Hannover jeden Tag zwischen 300 und 500 herrenlose Koffer. Das sind etwa fünf Mal mehr als üblich. Der Luftverkehr in Europa sei insgesamt gestört. Passagiere und ihr Gepäck kommen sehr oft nicht zeitgleich an - das sei das Problem.
Das neue Hilfspersonal wird weiter südlich eingesetzt
Dem Personalmangel an Flughäfen versuchen einige Betreiber mit ausländischen Hilfskräften zu begegnen. Der Arbeitgeberverband der Bodendienstleister (ABL) spricht von rund 250 Hilfskräften, die die Personalnot lindern sollen. Im Norden werden diese aber nicht eingesetzt - sondern in Nürnberg, München und Frankfurt. AHS bestätigte dem NDR, dass man nicht mit diesen Hilfskräften plane. Der Dienstleister sei für die Bereiche Check-In und Lost & Found zuständig, dort seien deutsche und englische Sprachkenntnisse sowie die Vertrautheit mit Software-Systemen am Arbeitsplatz unverzichtbar. Zudem sei eine vorgeschriebene Zuverlässigkeitsüberprüfung nicht kurzfristig erhaltbar. Der Flughafen Münster/Osnabrück braucht keine Hilfe aus dem Ausland, da er das Personal selbst anstellt und nicht auf Dienstleister angewiesen ist.
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