Medizinstudent muss 900.000 Euro Krankengeld zurückzahlen

Ein Mann aus Lehrte (Region Hannover) muss fast 900.000 Euro Krankentagegeld zurückzahlen. Das hat das Landgericht Hildesheim am Montag entschieden. Hinzu kommen Zinsen in Höhe von fast 200.000 Euro. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann seine Versicherung betrogen hat, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Er habe sie "über seine tatsächlich nicht bestehende Arbeitsunfähigkeit getäuscht", so das Gericht.
Während Krankschreibung Medizin studiert
Nach mehreren Jobwechseln hatte sich der Mann zwischen 2008 und 2017 immer wieder krankschreiben lassen und das Krankentagegeld von der Versicherung erhalten. Nebenbei studierte er allerdings auch Medizin. Das sei eine Art Therapie gewesen, führte der Verteidiger an. Das Gericht folgte dieser Auffassung nicht. Dass der Mann das Medizinstudium erfolgreich durchlaufen und beendet habe, widerlege, dass er vollständig arbeitsunfähig gewesen sei, so die Richter. Da er zudem weder vor Gericht noch bei einem Amtsarzt erschienen sei, habe sich die Kammer auch nicht vom Gegenteil überzeugen können, so ein Gerichtssprecher. Der Mann kann das Urteil anfechten.
