Corona: Kinder in der Pandemie häufiger Opfer von Gewalt
Experten der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gehen davon aus, dass Kinder während der Corona-Pandemie häufiger Opfer von Gewalt geworden sind.
Die Forensische Kinderschutzambulanz der MHH in Hannover berichtet von einer gestiegenen Anzahl an Fällen. "Wir haben seit Pandemiebeginn eine erhöhte Anfrage nach diagnostischer Unterstützung erhalten", sagte eine Sprecherin der Einrichtung. Der Sprecherin zufolge hätten Experten seit 2020 Kinderärzte in mehr als 500 Fällen rechtsmedizinisch beraten und 142 Kinder in der Kinderschutzambulanz untersucht. Die Online- und Telefonberatungen hätten zugenommen, heißt es. Heute besucht Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) die Einrichtung in der Rechtsmedizin der Hochschule.
Jede vierte Beratung ist ein Gewaltfall
Die Kinderschutzambulanz berät Ärztinnen und Ärzte, die den Verdacht haben, das deren minderjährige Patientinnen und Patienten misshandelt worden sein könnten. Außerdem beraten die Experten Jugendhilfeeinrichtungen und Ermittlungsbehörden, wenn Strafanzeigen vorliegen. In etwa jedem vierten Beratungsfall liegt eine Misshandlung oder sexueller Missbrauch vor, heißt es.
