Continental rechnet auch im kommenden Jahr mit Problemen
Die Prognose für das laufende Jahr hat Continental schon gesenkt, nun rechnet der hannoversche Autozulieferer auch im kommenden Jahr mit Belastungen - wegen des Chipmangels und der Rohstoffpreise.
Die Probleme würden sich voraussichtlich auch über das vierte Quartal und das gesamte Jahr 2022 hinziehen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Allerdings sei davon auszugehen, dass sich die Versorgungslage in den kommenden Monaten etwas verbessere. Die Talsohle könnte im zurückliegenden dritten Quartal durchschritten worden sein, erledigt sei das Thema aber noch nicht, so Vorstandschef Nikolai Setzer.
Umsatz im Vergleich zum Vorjahr gesunken
Wegen des Mangels an Chips und Halbleitern hatte Continental bereits im Oktober die Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt und erste Eckdaten vorgelegt. Nun bestätigte das Management die Zahlen: Der Umsatz sank in den Monaten Juli bis September im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 7 Prozent auf 8 Milliarden Euro. Der Gewinn lag bei rund 309 Millionen Euro. Die Chip-Lieferprobleme hätten erhebliche Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis, die durch die positive Entwicklung beim Absatz von Ersatzreifen und Industrieprodukten nur teilweise kompensiert werden konnten, hieß es. Um noch vorhandene Halbleiter zu beschaffen, war die Logistik stark gefragt. Die Reifensparte war zudem von gestiegenen Materialkosten betroffen. Ein Jahr zuvor stand unter dem Strich aber noch ein dickes Minus von 719,3 Millionen Euro - auch wegen hoher Abschreibungen.
Elektronikanteil: Fluch und Segen zugleich
Setzer sieht Continental mittelfristig dennoch gut aufgestellt. Der Produktmix enthalte einen hohen Elektronikanteil. Damit sei Continental zwar einerseits vom aktuellen Halbleitermangel stark betroffen, andererseits würden Fahrzeuge künftig mit immer mehr Elektronik, Sensorik und Software ausgestattet. Man werde von dem Trend stark profitieren. Außerdem ist es Continental den Angaben zufolge gelungen, einen neuen Großauftrag zu bekommen. Dabe geht es um Contis neuartige Bildschirmtechnologie - OLED-Displays - im Autoinnenraum. Mit einem Auftragsvolumen von rund einer Milliarde Euro kommen die Displays demnach in einem "volumenstarken Serienfahrzeug" eines globalen Autobauers zum Einsatz. Den Namen des Kunden gab Conti nicht bekannt.
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