Behindertenbeirat: Vermehrt Angriffe auf Personen ohne Maske
Laut dem Beirat für Menschen mit Behinderung im Landkreis Hameln-Pyrmont haben die Übergriffe auf Menschen mit Behinderung stark zugenommen. Grund ist deren Befreiung vom Tragen einer Maske.
Je länger der Lockdown dauere, umso mehr wachse offenbar die Gewaltbereitschaft, sagte die Vorsitzende des Behindertenbeirates, Nina Schaper. Am Anfang seien Behinderte nur beschimpft worden. Inzwischen aber würden sie sogar angespuckt, verfolgt und geschubst werden. Einige der Betroffenen setzten mittlerweile sogar gegen die ärztliche Empfehlung einen Mund-Nasen-Schutz auf, um nicht ständig angefeindet zu werden. Dem Behindertenbeirat seien mehrere Fälle bekannt, wo Menschen mit Behinderung dann sogar ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, so Schaper.
Spießrutenlauf für Betroffene
Der Behindertenbeirat appelliert deshalb an die Bürger, nicht jeden ohne Maske gleich als Anhänger der Querdenken-Initiative zu verdächtigen, sondern diesen Menschen mit Abstand und höflich zu begegnen. Viele Menschen mit Behinderung seien in einer selbst auferlegten Isolation, betonte Schaper. Häufig trauten sie sich nicht mehr aus ihrer Wohnung heraus. Wenn sie mal zum Einkaufen oder zur Apotheke müssten, erlebten sie oft einen Spießrutenlauf.
