Trotz maroder Bäder: Immer mehr Menschen lernen schwimmen
Die Zahl vergebener Schwimmabzeichen hat 2024 bundesweit ein Zehn-Jahres-Hoch erreicht. Dennoch zeigt sich die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) besorgt: Vielen maroden Schwimmbädern drohe die Schließung.
Im vergangenen Jahr haben in Deutschland so viele Menschen schwimmen gelernt wie seit zehn Jahren nicht. Das teilte die DLRG mit Sitz in Bad Nenndorf (Landkreis Schaumburg) am Dienstag mit. Demnach hat die Rettungsorganisation 2024 bundesweit 95.273 Schwimmabzeichen ausgegeben. 2023 waren es 94.784. Laut DLRG ist es das beste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre. Entgegen dem Bundestrend seien die Zahlen in Niedersachsen allerdings leicht rückläufig: Zwar vergaben die DLRG-Schwimmlehrer hier im vergangenen Jahr 7.740 Bronze-Abzeichen. Das sind 201 mehr als 2023 (7.531). Die Zahl vergebener Silberabzeichen (2024: 4.831, 2023: 5.244), Goldabzeichen (20242.962, 2023: 3.340) und Seepferdchen (2024: 7.732, 2023: 7.792) sei aber gesunken. Ein Mensch gilt laut DLRG erst dann als sicherer Schwimmer, wenn er das Abzeichen Bronze, den sogenannten Freischwimmer, hat.
800 Schwimmbädern droht Schließung
"Der unermüdliche Einsatz unserer Schwimmausbilderinnen und Schwimmausbilder hat wieder dazu geführt, dass viele Menschen jetzt sicher im Wasser sind - und das, obwohl sich die Rahmenbedingungen verschlechtern", teilte DLRG-Präsidentin Ute Vogt mit. Sie mache sich ernste Sorgen um den Zustand der Schwimmbäder in Deutschland. Ohne umfassende Sanierung drohe in den kommenden Jahren rund 800 Schwimmbädern die Schließung. Die Ankündigung der künftigen Bundesregierung, in den kommenden Jahren mindestens eine Milliarde Euro in die Modernisierung und Sanierung von Sportstätten und Schwimmbädern zu investieren, stimme sie hoffnungsvoll, so Vogt. Allerdings werde diese Summe noch nicht ausreichen, um eine wesentliche Veränderung herbeizuführen.
