Wolfsburg: Wieder Klebstoff-Attacken auf Autos

Erneut haben Unbekannte am Wochenende Autos in Wolfsburg mit flüssigem Kleber beschädigt. Bislang sind der Polizei zehn Fälle bekannt, vermutlich liege die Zahl aber noch höher, hieß es. Die genaue Schadenssumme könne daher zunächst nicht beziffert werden, teilten die Ermittler mit.
Schaden steigt auf rund 1,5 Millionen Euro
Seit etwa zweieinhalb Jahren werden in Wolfsburg Autos mit einem aggressiven Kleber beschmiert. Zum Einsatz kommt dabei offenbar ein spezieller Industriekleber, der nicht nur den Lack sondern auch das Metall darunter angreift. Die bisher letzte Klebstoff-Attacke erfolgte im März. Rund 470 Fahrzeuge sind laut Polizei Wolfsburg inzwischen betroffen. Der Gesamtschaden liege bei rund 1,5 Millionen Euro.
Polizei geht von einem Täter aus
Seit 2017 beschäftigt sich die "Ermittlungsgruppe Kleber" mit dem Fall. Ein konkrete Spur haben die Beamten bislang nicht. Die Vorgehensweise soll dabei immer gleich sein. Nach früheren Angaben der Polizei verteilen die Täter den Klebstoff auf dem Dach, den Türen, den Schlössern oder am Kofferraum der einzelnen Autos. Den Opfern fällt das erst deutlich später auf, weil die Sachbeschädigungen meist nachts geschehen. Ein Muster gibt es dabei offenbar nicht: Es habe Autos am Straßenrand, in Parkhäusern und in Garagen getroffen.
Oft trifft es VW - aber nicht nur
Die Ermittler gehen aber davon aus, dass es sich immer um denselben Täter handelt. Es sei aber nicht auszuschließen, dass er Komplizen habe. Unklar ist das Motiv: Dass der Täter es ausschließlich auf Leasing-Fahrzeuge der Marke Volkswagen abgesehen hätte, bestätigt die Polizei am Montag nicht: Auch Autos von BMW und Toyota seien beschädigt worden, sagte ein Sprecher NDR 1 Niedersachsen. Bei vorherigen Attacken war darüber spekuliert worden, dass der Täter möglicherweise etwas gegen Volkswagen haben könnte, da fast immer Leasingfahrzeuge dieser Marke betroffen seien, die man leicht an den Nummernschildern erkennen könne, hieß es.
