Walpurgisnacht im Harz mit Hexen, Teufel und Touristen
Zwei Jahre lange ist es still gewesen - im Harz in der Nacht auf den 1. Mai, in der Walpurgisnacht. Das war in diesem Jahr wieder anders: Schaurig kostümiert zog es viele zum Feiern ins Mittelgebirge.
Hunderte Menschen kamen bereits bis zum Abend nach Altenau, wo die traditionelle Zusammenkunft bereits am Nachmittag mit einem Umzug durch den Ort begonnen hatte. Rund 25 Städte und Gemeinde haben für diesen besonderen Tageswechsel eingeladen. Der Harzer Tourismusverband in Goslar rechnete im Vorfeld mit Zehntausenden Besuchern, so wie vor der Corona-Pandemie. Sie war der Grund, warum die Feierei in den vergangenen zwei Jahren eher im virtuellen Raum stattfinden musste.
Veranstaltungen zur Walpurgisnacht im Harz
- In Goslar verwandelte sich der Marktplatz in einen "mystischen Hexenkessel" samt brodelndem Marktbrunnen. Geplant war Livemusik. Unverkleidete konnten sich vor Ort mit Masken, Hüten, Hörnern und Besen eindecken.
- In einen "mystisch-märchenhaften Kessel der Fabelwesen" verwandelte sich der Vitalpark in Bad Sachsa (Landkreis Göttingen). Neben Teufeln und Hexen sollten auch zahlreiche Sagenfiguren auf Stelzen unterwegs sein.
- In Thale (Landkreis Harz) stieg eine der größten Walpurgis-Partys. Getanzt wurde allerdings nicht auf dem "Hexentanzplatz" sondern im Klubhaus.
Hexen reiten zur Paarung mit dem Teufel auf den Brocken
Die Walpurgisnacht geht nach weit verbreiteter Ansicht auf alte heidnische Bräuche und Aberglauben zurück. So sollen die Hexen am Abend des 30. April zum Brocken geritten sein, um sich dort am Feuer mit dem Teufel zu paaren. Auf dem Weg dorthin sollen sie alles verhext haben, was ihnen begegnete. Bauern hefteten deshalb Kreuze und Kräuterbüschel an die Stalltüren, um ihr Vieh zu schützen. Die erste für Touristen organisierte Walpurgisfeier gab es bereits im Jahr 1896 auf dem Brocken.
