Suche nach Atommüll-Endlager dauert wohl länger als geplant
Rund 90 Gebiete in Deutschland sind als grundsätzlich geeignet für ein Atommüll-Endlager eingestuft worden. Die Auswahl der zehn, die genauer untersucht werden sollen, dauert wohl länger als geplant.
Umweltpolitikerinnen und -politiker des Bundestages haben sich am Mittwoch von Fachleuten über den aktuellen Stand der Endlagersuche informieren lassen. In der jetzigen Phase werde man die 90 grundsätzlich geeigneten Gebiete auf rund zehn verringern, erklärte Stefan Kanitz von der zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) im Bundestag. In einem weiteren Schritt würden diese zehn Gebiete dann oberirdisch erkundet. Im vergangenen Herbst hatte die BGE rund 50 Prozent der Fläche Deutschlands als geeignet eingestuft.
Standort bis 2031? Zeitplan wackelt
Die dort lebenden Menschen werde das stark verunsichern, so Kanitz, deshalb müsse man extrem sorgfältig vorgehen. "Das heißt, wir werden uns streng an wissenschaftlichen Kriterien orientieren und die Menschen fortlaufend beteiligen." Weil das ganze Verfahren aufwendiger sei als geplant, rechnet Kanitz nach eigenen Angaben damit, dass es noch einige Jahre dauern wird, bis die Gebiete ausgewählt sind. Das hieße aber auch, dass sich die Pläne, nach denen bis 2031 der Standort für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle gefunden sein soll, nicht halten ließen. Das sieht auch Wolfram König vom Bundesamt für nukleare Entsorgung so. Worin sich übrigens alle Experten einig waren: Um den Endlagersuchprozess überhaupt zu einem Abschluss bringen zu können, dürfe jetzt auf keinen Fall am Atomausstieg gerüttelt werden.
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