Das Logo von VW ist in einem Markenpavillon in der Autostadt zu sehen. © dpa-Bildfunk Foto: Swen Pförtner

Neues VW-Werk für E-Auto Trinity entsteht in Wolfsburg

Stand: 04.03.2022 20:39 Uhr

Der Bau eines neuen VW-Werks für das künftig zentrale Elektromodell Trinity in Wolfsburg ist endgültig beschlossene Sache. Am Freitag hat der Aufsichtsrat grünes Licht für den Standort gegeben.

Zwei Milliarden Euro will Volkswagen in die neue Fabrik investieren, die in direkter Nachbarschaft des Stammwerks in Wolfsburg hochgezogen werden soll - an der Nordseite des Geländes im Stadtteil Warmenau. Im Frühjahr 2023 sollen die Bauarbeiten beginnen. "Damit stärken wir nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit des Stammwerks und geben der Belegschaft eine starke Langfristperspektive", sagte der Chef der Marke VW, Ralf Brandstätter, am Freitag nach den Beratungen des Kontrollgremiums.

Höhere Wirtschaftlichkeit gibt den Ausschlag

Für den Standort Warmenau, den kleinsten Ortsteil Wolfsburgs in direkter Nähe zum Stammwerk, habe eine mittelfristig höhere Wirtschaftlichkeit gesprochen, hieß es von VW. Zuvor waren auch Flächen in den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt im Gespräch gewesen. Ein Neubau innerhalb des Stammwerkes wurde abgelehnt, um die laufende Serienproduktion nicht zu stören.

Politik zeigt sich erfreut

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte, die Entscheidung sei ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Niedersachsen. Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann (CDU) reagierte mit großer Freude auf das grüne Licht für seine Stadt. Warmenaus Ortsbürgermeisterin Angelika Jahns (CDU) sagte dem NDR in Niedersachsen, sie freue sich, dass so Arbeitsplätze langfristig gesichert würden. Die neue Fabrik bringe Wolfsburg voran, allerdings dürften von VW ein kluges Verkehrskonzept und der Naturschutz nicht vergessen werden.

VW will zu Konkurrent Tesla aufschließen

Drei Jahre nach Baubeginn sollen im Werk die ersten Trinity-Modelle produziert werden. Parallel dazu soll das Hauptwerk für weitere E- und Verbrenner-Autos geöffnet und später grundlegend umgerüstet werden. Mit der neuen Trinity-Fabrik will VW in Sachen Produktionstechnik Vorbild für den Umbau vieler eigener Standorte sein - und zum US-Rivalen Tesla aufschließen, der am Freitag die Genehmigung für sein neues Werk in Grünheide bei Berlin erhielt. Der Trinity soll laut VW ähnlich wie die Tesla-Fahrzeuge in seinen "Gigafabriken" in nur zehn Stunden produziert werden. Das vollelektrische Modell soll mit konzerneigener Software ausgestattet werden und unter anderem schon Systeme für das autonome Fahren an Bord haben.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 04.03.2022 | 19:00 Uhr

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