Mal nachgefragt: "Oben ohne" für alle im Schwimmbad?
Seit Mai dürfen auch Frauen in Schwimmbädern in Göttingen am Wochenende "oben ohne" baden. Andere Städte debattieren über ähnliche Regelungen. Eine repräsentative Umfrage zeigt: Der Vorschlag spaltet.
Demnach finden es 37 Prozent der Erwachsenen in Deutschland gut, wenn Frauen das Tragen von Oberteilen in Schwimmbädern nicht unbedingt vorgeschrieben wird. Das ergab die Umfrage, die im Auftrag der Deutschen Presseagentur (dpa) durchgeführt worden ist. Während 28 Prozent der insgesamt rund 2.000 befragten Menschen die Idee ablehnen, zeigen sich fast ähnlich viele (26 Prozent) unentschlossen. Der Rest machte keine Angaben.
Erwartbar: Deutlich mehr Zustimmung bei den Männern
In der Bewertung zeigt sich in der Umfrage allerdings ein deutlicher Geschlechterunterschied: Auf die Frage "Erste Bäder erlauben nackte weibliche Oberkörper zu bestimmten Zeiten - wie finden Sie das?" antworteten 46 Prozent der männlichen Befragten mit "sehr gut" oder "eher gut", bei den Frauen waren es dagegen nur 28 Prozent.
Auch erwartbar? Junge Frauen finden Freigabe besser als junge Männer
Auch das Alter spielt bei der Bewertung der "Oben-Ohne"-Debatte offenbar eine Rolle - und hier unterscheiden sich die Geschlechter: 41 Prozent der befragten Frauen im Alter von 18 bis 24 Jahren finden den Wegfall des Dresscodes in Schwimmbädern gut. Bei den gleichaltrigen Männern ist die Zustimmung dagegen unterdurchschnittlich: Nur 32 Prozent finden dies positiv.
Testphase läuft bis Ende August
Die Stadt Göttingen hat seit 1. Mai erlaubt, dass alle Badegäste die Schwimmbäder am Wochenende ohne Oberkörperbekleidung besuchen dürfen. Auslöser war, dass sich im August 2021 ein Gast im Göttinger "Badeparadies Eiswiese" geweigert hatte, die Brust zu bedecken. Für den Gast, der sich weder als Frau noch als Mann identifiziert, gab es damals ein Hausverbot. Die Regelung gilt vorerst bis Ende August.
