Güterzugunfall bei Gifhorn: Strecke ab 11. Dezember wieder frei

Stand: 01.12.2022 22:01 Uhr

Nach dem Güterzugunfall bei Leiferde (Landkreis Gifhorn) bleibt die Strecke Hannover-Berlin weiter gesperrt. Allerdings nicht mehr bis Mitte Dezember. Die Bahn gibt sie am 11. Dezember frei.

Mittlerweile sind die Bergungsarbeiten abgeschlossen und die Reparaturarbeiten haben am Donnerstag begonnen. Zuletzt hatten Experten die Lokomotive auf einen Spezialwagen verladen und abtransportiert. Vor den Einsatzkräften liegt viel Arbeit: Schienen, Schwellen, Schotter und Oberleitungsmasten werden in den kommenden Tagen erneuert. Oberleitung und Kabel für die Leit- und Sicherungstechnik müssen neu verlegt werden. Seit dem vergangenen Wochenende wurden die havarierten Kesselwagen abtransportiert.

VIDEO: Gifhorn: Gas aus verunglückten Waggons wird abgefackelt (21.11.2022) (1 Min)

Propangas aus Kesselwagen abgefackelt

Die Bergungsarbeiten hatten die Feuerwehrleute und das Technische Hilfswerk vor schwere Aufgaben gestellt: Sie brauchten Tage, um das entzündliche Propangas aus den Wagen abzupumpen und mit einer speziellen Vorrichtung abzufackeln. Der Unfall sorgt für viele Zugausfälle und zahlreiche Behinderungen im Bahnverkehr auf der Strecke zwischen Hannover und Berlin.

Umleitungen verursachen Verspätungen

Viele Fernzüge werden aktuell umgeleitet. Bis zur Freigabe werden Fernverkehrszüge zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen noch über Uelzen umgeleitet. Fahrtzeiten verlängern sich dadurch um mindestens 120 Minuten. Durch die Umleitungen gibt es Ersatzhalte nicht nur in Uelzen, sondern auch in Salzwedel oder Stendal (Sachsen-Anhalt). Dadurch kommt es zu weiteren Verspätungen und Zugausfällen. Die Umleitung über Uelzen etwa belastet zusätzlich die ebenfalls viel frequentierte Strecke Hamburg-München über Hannover. Reisende sollten sich vorab über ihre Verbindungen informieren, teilte die DB mit.

Weitere Informationen
Reisende stehen an einem Bahnsteig, an dem ein Zug einfährt. © dpa-Bildfunk Foto: Christoph Soeder

Bahn-Fahrgastrechte: Was gilt bei Verspätung oder Zugausfall?

Reisende haben bei Verspätungen in vielen Fällen ein Recht auf Entschädigung oder Erstattung. Wann gibt es Geld zurück? mehr

Gebuchte Tickets können flexibel genutzt werden

Für Fahrgäste im Fernverkehr, die eine geplante Reise aufgrund der Zugkollision verschieben möchten, gilt laut Bahn bis einschließlich 23. Dezember eine Sonderkulanz. Bereits gebuchte Fernverkehrstickets können bis dahin flexibel genutzt werden.

Auch Regionalverkehr von Verspätungen betroffen

Neben dem Fernverkehr wirkt sich der Bahnunfall bei Gifhorn auch auf den Regionalverkehr aus: Nach Angaben einer Sprecherin der Metronom-Eisenbahngesellschaft werden bis auf Weiteres sämtliche Fern- und Güterzüge über Uelzen umgeleitet. Deswegen verspäten sich die Züge vor allem auf der Strecke Hannover - Hamburg. Weitere Informationen zu Schienenersatzverkehr, Zugausfällen und Verspätungen finden Sie hier:

  • Enno-Züge zwischen Hannover, Gifhorn und Wolfsburg
  • Erixx-Strecke zwischen Uelzen und Gifhorn

Weitere Informationen
Unfallstelle nahe Gifhorn. Zugteile liegen neben den Schienen, Dampf steigt auf, Feuer ist zu sehen. © NDR Foto: NDR

Zugunfall bei Gifhorn: Pistorius besucht die Unfallstelle

Einsatzkräfte hatten am Wochenende Spezialgeräte vor Ort in Stellung gebracht. Der Vorgang soll mehrere Tage dauern. (20.11.2022) mehr

Ein Interview vor dem endgleisten Zug bei Gifhorn. © Screenshot
2 Min

Aufräumarbeiten nach Zugunglück bei Leiferde laufen

Wegen der Kollision zweier Güterzüge ist der Bahnverkehr weiter erheblich gestört. Bei der Bergung ist Vorsicht geboten. (18.11.2022) 2 Min

Der NDR-Reporter Dominik Semrau. © Screenshot
2 Min

Güterzug-Unglück bei Gifhorn - Bahnverkehr gestört

Aus zwei Kesselwaggons strömt Gas, die abgerissene Oberleitung ist abgeschaltet - NDR-Reporter Dominik Semrau vor Ort. (17.11.2022) 2 Min

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 02.12.2022 | 06:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Bahnverkehr

Mehr Nachrichten aus der Region

Jörn Domeier (SPD) kandidiert für den niedersächsischen Landtag. © Jörn Domeier

Ermittlungen gegen SPD-Landtagsabgeordneten Domeier eingestellt

Der SPD-Politiker zeigt sich erleichtert. Im November hatte der Landtag einstimmig die Immunität Domeiers aufgehoben. mehr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen