Ukrainische Flüchtlinge warten in Decken gehüllt vor dem Amt für Migration auf ihre Registrierung. © dpa Foto: Daniel Bockwoldt

Geflüchtete aus der Ukraine: Sonderschichten in Goslar

Stand: 09.04.2022 22:00 Uhr

Seit Beginn des Ukraine-Krieges sind mindestens 21.000 Menschen nach Niedersachsen geflüchtet. In Goslar leisten Mitarbeitende des Landkreises am Wochenende Sonderschichten, um sie zu registrieren.

An jedem Sonnabend im April soll dies möglich sein. An jedem Extra-Tag könnten etwa 160 Menschen zusätzlich registriert werden, sagte ein Sprecher des Landkreises dem NDR in Niedersachsen. Seit Kriegsausbruch haben sich den Angaben zufolge bereits mehr als 800 Geflüchtete formlos im Landkreis Goslar gemeldet. Zum Vergleich: Das ist bereits jetzt mehr als die Hälfte der Flüchtlinge, die im gesamten Jahr 2015 dem Landkreis Goslar zugewiesen wurden.

Anmeldung nötig für Arbeitserlaubnis und Hilfen

Wie viele Menschen tatsächlich schon aus der Ukraine nach Goslar gekommen sind, weiß die Kommune nicht. Die Geflüchteten müssen sich nicht registrieren lassen. Allerdings: Um finanzielle Hilfe oder eine Arbeitserlaubnis zu bekommen, brauchen sie die Anmeldung - und dabei soll die Sonderaktion am Wochenende helfen.

Große Hilfsbereitschaft

Viele der in Goslar angekommenen Menschen aus der Ukraine seien sehr dankbar, sagte der Kreissprecher. Sie seien sehr diszipliniert, alle kämen mit negativem Corona-Test. Die einzige Sorge, die viele hätten, sei, ob sie denn auch wieder nach Hause dürfen, wenn sie sich formell in Deutschland registrieren lassen. Die Menschen in der Region unterzubringen, sei bisher kein Problem, hieß es. Die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Goslar seien sehr hilfsbereit, betonte der Sprecher. Schon nach kurzer Zeit habe die Kommune mehr als 800 Angebote für Zimmer und Wohnungen bekommen.

Weitere Informationen
Eine Frau mit einem Baby in einem Tragegestell und zwei Kindern an der Hand © picture alliance/dpa/AP | Sergei Grits Foto: Sergei Grits

Ukraine-Flüchtlinge: 195 Millionen Euro für Niedersachsen

Den Bundesländern stehen etwa zwei Milliarden Euro zur Verfügung, um die Menschen aus dem Kriegsgebiet unterzubringen. (08.04.2022) mehr

Ukrainische Flüchtlinge gehen durch die Flüchtlingsunterkunft. © dpa-Bildfunk Foto: Philipp Schulze

Grundsicherung für Geflüchtete: Weil begrüßt Kompromiss

Bund und Länder haben sich auf die Kostenverteilung geeinigt. Berlin beteiligt sich mit zwei Milliarden Euro. (08.04.2022) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 09.04.2022 | 10:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Flüchtlinge

Mehr Nachrichten aus der Region

Polizeiautos © panthermedia Foto: heiko119

Leiche bei Göttingen: Polizei fahndet nach Hauptverdächtigem

Er soll sich ins Ausland abgesetzt haben. Zwei mutmaßliche Mittäter sitzen in U-Haft. Der Getötete war ein Arbeitskollege. mehr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen