Fristlose Kündigung: Pfarrer aus Wolfsburg zieht vor Gericht
Die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig hat einen Geistlichen aus Wolfsburg fristlos entlassen. Konfirmanden hatten von Vorfällen während einer Freizeit berichtet.
Der Pfarrer will seine Kündigung nicht hinnehmen. Nach Informationen von NDR Niedersachsen klagt der 46-Jährige gegen seine Entlassung vor dem Arbeitsgericht. Die Landeskirche hatte dem Geistlichen zuvor gekündigt, weil er sich auf einer Konfirmandenfreizeit Jugendlichen gegenüber unangemessen verhalten haben soll. Teilnehmende hatte sich nach ihrer Rückkehr direkt an den zuständigen Probst gewandt, weil der Pfarrer mehrfach sexuelle Anspielungen gemacht haben soll.
Sprecher: Keine körperlichen Übergriffe
Ein Kirchensprecher betonte, dass es zu keinen körperlichen Übergriffen gekommen sei. Aber allein die geschilderten Äußerungen habe die Kirche so nicht hinnehmen können. Der Geistliche soll auch Aufsichtspflichten verletzt und es geduldet haben, dass die Jugendlichen während der Freizeit Alkohol kauften und tranken.
Probezeit lief noch
Der Pfarrer hatte seine Stelle in einer Gemeinde in der Region Wolfsburg-Gifhorn im vergangenen Jahr angetreten. Einen Tag nach der Konfirmandenfahrt, am 11. April, sei er freigestellt worden. Die Kirche habe dem Mann, der sich noch in Probezeit befunden habe, schließlich am 22. April gekündigt. "Die Kündigung ist aus unserer Sicht eine angemessene Reaktion auf die Sachverhalte", so der Sprecher.
