Tausende Metaller bei Warnstreiks in Niedersachsen
Am Montag haben mehrere Tausend Beschäftigte der Eisen- und Stahlindustrie mit weiteren Warnstreiks Druck auf die Arbeitgeber gemacht. Die IG Metall verlangt im Tarifkonflikt 8,2 Prozent mehr Lohn.
Die Gewerkschaft verweist bei ihrer Forderung auf die derzeitige hohe Inflation. Allein in Salzgitter haben nach Gewerkschaftsangaben 3.500 Menschen gestreikt, 450 kamen in Georgsmarienhütte (Landkreis Osnabrück) und 300 in Peine zusammen. Die Arbeitgeber waren zuletzt zu einer Lohnerhöhung von 4,7 Prozent über 21 Monate bereit und forderten die Arbeitnehmervertreter auf, "realitätsbezogene Lösungen mitzugehen". Die IG Metall fordert eine Laufzeit von nur zwölf Monaten.
Urabstimmung über Streik bei Scheitern der Gespräche möglich
Am vergangenen Freitag hatten beide Seiten ihre nunmehr dritte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis abermals unterbrochen. Am Dienstag wollen sie ihre Gespräche fortsetzen. Die IG Metall warnte bereits, dass es im Fall eines erneuten Scheiterns zu einem möglichen groß angelegten Streik in der deutschen Kernbranche kommen könnte. Zeichne sich weiterhin keine Einigung ab, werde beim Vorstand der Gewerkschaft eine Urabstimmung beantragt, sagte der Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger. Das Tarifgebiet der nordwestdeutschen Stahlindustrie umfasst vor allem Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen. Die Branche beschäftigt dort laut IG Metall 68.000 Menschen.
