Studierende schreiben Hoffnungsbriefe an Alleinlebende
Viele ältere Menschen sitzen allein zu Hause - wegen der Corona-Pandemie noch häufiger als vorher. Die Katholische Hochschulgemeinde Göttingen schreibt Hoffnungsbriefe gegen die Einsamkeit.
Das Projekt war im Advent ein Riesenerfolg und geht noch weiter, bis mindestens bis zum 2. Februar, vielleicht sogar bis Ostern. Die Idee: Studierende, aber auch Lehrer und Lehrerinnen, setzen sich hin und basteln und schreiben Briefe - an Unbekannte. Eine der schreibenden Studierenden ist Emma Niggemann. Die 21-Jährige studiert an der Universität Göttingen Mathematik im fünften Semester. In ihrem Studienfach kann sie sonst nicht so kreativ sein und freut sich deshalb über die Chance, in dieser schwierigen Zeit einfach loszuscheiben und anderen damit eine Freude zu machen.
Mehr als 100 Briefe, die Hoffnung geben sollen
Dabei stellt die 21-Jährige sich vor, dass sie einen Brief an ihre Großeltern schreibt. Auch andere aus ihrer Wohngruppe im Studentenwohnheim haben mitgemacht. Und so sind mehr als 100 Hoffnungsbriefe zusammengekommen, sagt Daniela Ramb von der Katholischen Hochschulgemeinde Göttingen. Sie holt die Briefe ab und bringt sie zur Caritas-Sozialstation.
Seniorin möchte Schreiberin kennenlernen
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dort freuen sich über die Briefe, die sie wiederum an die vielen Alleinlebenden in und um Göttingen verteilen, die jetzt in der Corona-Pandemie noch einsamer sind als vorher, erzählt Daniela Ramb: "Wenn die Kinder nicht kommen können oder Nachbarn nicht kommen sollen und dürfen, weil es immer eine Gefahr mit sich bringt, dann ist so ein Brief toll, ein Lichtblick." Genau so sehen das auch viele Seniorinnen, zum Beispiel Irmgard Weidemann. Die 92-Jährige hat sich über den Brief und die guten Wünsche der jungen Studentin sehr gefreut und würde sie gerne mal kennenlernen.
