Studie: Viele Kühe und Kälber sind krank
Zahlreichen Kühen und Kälbern in Deutschland geht es schlecht. Das ist das Ergebnis einer mehrjährigen Studie, an der auch Forschende aus Hannover beteiligt waren.
Nach Erkenntnissen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind viele Kühe zu mager, lahmen oder enden zu früh im Schlachthof. Außerdem ist die Kälbersterblichkeit sehr hoch. Den Angaben zufolge erreicht jedes zehnte Kalb wegen Totgeburt oder Todes während der Aufzucht den vierten Lebensmonat nicht. Zudem kam heraus, dass männliche Kälber häufiger krank und schlechter versorgt sind als weibliche. Je nach Region ist laut Studie ein Fünftel bis mehr als ein Drittel der Milchkühe pro Betrieb zu mager.
Studie empfiehlt konkrete Maßnahmen
Mehr als 90 Prozent der Lahmheitsfälle seien auf Klauenerkrankungen zurückzuführen, heißt es. Gründe seien eine zu lang andauernde Druckbelastung wegen zu langer Stehzeiten oder unzureichende Klauenpflege. Infektiös bedingte Erkrankungen würden dagegen vor allem durch Hygienemängel verursacht. Die Forscher empfehlen eine gesetzlich festgeschriebene Hygieneverordnung und die Einrichtung von Hygieneschleusen. Außerdem müsse es ein Mindestmaß an Fläche für Krankenbuchten für Kälber, Jungtiere und Kühe geben.
Mehr als 180.000 Kühe untersucht
Für die Studie untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren rund 186.000 Tiere von 765 Milchkuhbetrieben in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und fünf weiteren Bundesländern. Außerdem wurden die Tierhalterinnen und Tierhalter interviewt. Beteiligt an der Studie waren Forschende der Tierärztlichen Hochschule Hannover, der Freien Universität Berlin und der Ludwig-Maximilians-Universität München.
