Özdemir: Moore wichtig für Vielfalt - Bauern für Mitsprache
Niedersachsens Landwirte haben sich am Dienstagmittag bei einer Fachtagung in Bremen mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) getroffen. Thema war der Klimaschutz in Moorgebieten.
Özdemir bezeichnete den Schutz der Moore in Deutschland als wichtig für die biologische Vielfalt. "Moorschutz ist ein Kernbereich des natürlichen Klimaschutzes", sagte der Bundeslandwirtschaftsminister bei der Fachtagung. Er wolle mit den Landwirten eine offene Debatte führen und habe Verständnis für die Sorgen derer, die Flächen in Moorgebieten bewirtschaften und deren Lebensunterhalt davon abhängt.
Bauern haben Angst vor "kalter Enteignung"
Die Bauern im Bundesland pochen in der Thematik auf ein Mitspracherecht. "Wir erwarten eine frühzeitige und ehrliche Kommunikation auf wissenschaftlich-abgesicherter Basis", steht in einem Positionspapier, das das Landvolk Niedersachsen anlässlich der Fachkonferenz vorlegte. Zwar erkennen die Bauern an, dass die Freisetzung von Treibhausgasen durch Moorflächen, die von Menschen genutzt würden, verringert werden müsse. Sie wollen aber unter allen Umständen eine "kalte Enteignung" verhindern und dass die Landwirte schleichend aus Moorgebieten "herausgeekelt" werden. In Niedersachsen hätten etwa 5.000 bis 8.000 Betriebe Flächen in Moorgebieten.
Drei Viertel aller deutschen Hochmoore in Niedersachsen
In Niedersachsen befinden sich rund 38 Prozent der bundesweiten Moorflächen. Bei den Hochmooren sind es sogar 73 Prozent. Die Bundesregierung plant für die kommenden Jahre Milliarden-Investitionen in natürlichen Klimaschutz und in Moorprogramme. Durch schonende Bewirtschaftung könne ein erheblicher Beitrag geleistet werden, damit die Moore zu Kohlenstoffsenkern würden, teilte das Landes-Umweltministerium mit.