Niedersachsen fördert Radverkehr mit 300 Millionen Euro
Fahrradfahren ist im Trend, und die Landesregierung will den Umstieg vom Auto aufs Zweirad forcieren. Mit mehr Geld und besserer Infrastruktur.
Das sieht das neue Fahrrad-Konzept vor, das Wirtschafts- und Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) am Dienstag vorgestellt hat. Land und Bund wollen bis 2025 in Niedersachsen insgesamt 300 Millionen Euro in den Radverkehr investieren - etwa, um Radweg-Lücken zu schließen, für Abstellplätze, Schnellwege, fahrradfreundlichere Ampeln und E-Bike-Ladesäulen. Außerdem ist ein Förderprogramm für Lastenräder geplant. Insgesamt sieht das Konzept fast 50 Maßnahmen vor.
Radverkehrsanteil soll deutlich steigen
"Nicht erst seit der Corona-Pandemie erleben wir einen regelrechten Fahrradboom", sagte Althusmann. Bei der Fahrradnutzung sei Niedersachsen dank der guten Ausstattung von Straßen mit Radwegen bundesweit bereits in der Spitzengruppe. Mit dem Fahrrad-Mobilitätskonzept gehe das Land nun einen Schritt weiter. "Bis 2025 wollen wir den Radverkehrsanteil von 15 auf 20 Prozent steigern, Niedersachsen soll für Zweiräder noch attraktiver werden", betonte Althusmann.
Gratis-Mitnahme in Zügen soll vereinheitlicht werden
Das Konzept sieht unter anderem vor, dass in Regionalbahnen die kostenlose Fahrradmitnahme vereinheitlicht wird. Derzeit sind die Zeiten, in denen Räder gratis mitgenommen werden dürfen, je nach Strecke unterschiedlich. Ein wichtiger Punkt ist auch die Sicherheit: Bis 2025 soll die Zahl der getöteten und verletzten Radfahrenden um ein Fünftel reduziert werden. Ein weiterer Ansatz aus dem Handlungskonzept sieht Althusmann zufolge vor, in den kommenden Jahren die Kommunen beim Wettbewerb "Stadtradeln" finanziell zu fördern. Bei der bundesweiten Aktion sollen binnen drei Wochen möglichst viele Alltagswege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.
Kommunen begrüßen neues Konzept
Städte und Landkreise in Nordostniedersachsen hoffen, von dem Programm zu profitieren - derzeit werden dort viele neue Radwege geplant. Die Metropolregion Hamburg unterstützt aktuell Machbarkeitsstudien für die Radschnellwege von Lüneburg, Stade oder Buchholz nach Hamburg mit knapp einer Million Euro. Im Sommer sollen die ersten Studien präsentiert werden, sagt Tobias Ziel, Verkehrsexperte des Landkreis Harburgs. Dass es nun weiteres Geld vom Land gibt, das beantragt werden kann, begrüßt er. Auch die Stadt Lüneburg will in diesem Jahr Radwege für insgesamt 3,5 Millionen Euro neu bauen oder sanieren.
