Afghanische Helfer: Land will besondere Verantwortung tragen
Nach den Evakuierungsflügen aus Kabul sitzen weiterhin Hunderte Hilfskräfte in Afghanistan fest. Niedersachsens Innenminister Pistorius appelliert erneut, sie und weitere Schutzbedürftige aufzunehmen.
Niedersachsen wird dabei laut Boris Pistorius "gern eine besondere Verantwortung" übernehmen. "Ich halte es nach wie vor für unsere Pflicht, Menschen die unseren Einsatzkräften in Afghanistan geholfen haben, die Möglichkeit zur Ausreise nach Deutschland zu schaffen", sagte der SPD-Politiker. Er habe darauf seit dem Frühjahr mehrfach aufmerksam gemacht.
Pistorius: Insbesondere schutzbedürftige Frauen aufnehmen
Er sprach sich auch dafür aus, Frauen aufzunehmen, "die sich in Afghanistan für eine offene Gesellschaft eingesetzt haben und jetzt um ihr Leben fürchten müssen", sagte Pistorius. Die Bundesregierung arbeite intensiv daran, dies zu ermöglichen. Viele zivilgesellschaftliche Organisationen hatten im September gemeinsam Bundes- und Landesprogramme zur Aufnahme gefährdeter Menschen aus Afghanistan gefordert.
50 Evakuierte noch in Friedland untergebracht
Die Innenminister von Bund und Ländern vereinbarten jedoch eine bundesweit einheitliche Vorgehensweise. "Einzelne Landesaufnahmeprogramme würden den Menschen vor Ort nicht weiterhelfen, sie würden die Verfahren komplizierter machen und müssten ohnehin durch das Bundesinnenministerium einzeln genehmigt werden", hieß es aus dem niedersächsischen Innenministerium. Derzeit sind noch rund 50 Menschen, die während der Luftbrücke der Bundeswehr aus Kabul evakuiert worden waren in der niedersächsischen Landesaufnahmebehörde Friedland bei Göttingen untergebracht.
