Abgeordnete fordern Geld für Braunschweiger Covid-Medikament
Etliche SPD-Landtagsabgeordnete haben sich in einem Offenen Brief an die Bundeskanzlerin gewandt. Sie bitten um Unterstützung für ein Braunschweiger Unternehmen, das ein Corona-Medikament entwickelt.
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Schreibens appellieren an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), eine finanzielle Beteiligung seitens des Bundes zeitnah zu ermöglichen. Damit könne ein "unmissverständliches Zeichen im Sinne der Attraktivität Deutschlands als Gründungs-und Innovationsstandort" gesetzt werden. Corat Therapeutics benötige insgesamt 55 Millionen Euro, davon kurzfristig bis zu 20 Millionen Euro, um das Produkt weiter zu entwickeln, und die Marktversorgung vorzubereiten. Ein chinesischer Staatsfonds hat bereits Interesse an einer Beteiligung geäußert.
Medikament zur Behandlung hospitalisierter Corona-Patienten
Das Braunschweiger Unternehmen hat laut dem Brief zusammen mit mehreren Partnern mit COR-101 einen sogenannten neutralisierenden Antikörper zur Behandlung von hospitalisierten Patienten mit moderater bis schwerer Covid-19 Erkrankung entwickelt. Der Start der ersten klinischen Testphase in bundesweit sechs klinischen Zentren stehe unmittelbar bevor, hieß es. COR-101 sei der bisher weltweit erste Covid-19 spezifische Wirkstoff, der explizit für die Anwendung bei diesen schwer betroffenen Patienten klinisch getestet werden darf. Ziel des Unternehmens sei es, noch in diesem Jahr eine Notfallzulassung zu beantragen.
Bisherige Bitten ohne Erfolg
Nach Ansicht der Landtagsabgeordneten ist die Entwicklung dieses Medikamentes als weitere essenzielle Säule zur Bekämpfung der Corona-Pandemie unabdingbar. Bislang gebe es keine spezifischen Medikamente zur Behandlung von stationär aufgenommenen Patientinnen und Patienten mit schweren Krankheitsverläufen. Schon in der Vergangenheit hätten niedersächsische Regierungsmitglieder sowie Landtags-und Bundestagsabgeordnete den Bund um finanzielle Unterstützung bei der Entwicklung des Wirkstoffs gebeten, heißt es in dem Schreiben weiter. Die Anfragen seien aber ausnahmslos abschlägig beantwortet worden.
