86.000 Schuldnerberatungen in Niedersachsen
Mehr als 86.000 Menschen in Niedersachsen haben 2019 den Service einer Schuldnerberatungsstelle in Anspruch genommen. Jede beratene Person war mit durchschnittlich 26.000 Euro bei ihren Gläubigern verschuldet, wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen am Donnerstag mitteilte.
Kein Job - viele Verbindlichkeiten
Bei fast einem Viertel der beratenen Bürger war Arbeitslosigkeit Hauptauslöser der Überschuldung. 15 Prozent gaben Erkrankung, Sucht oder Unfall als Hauptursache an - bei fast ebenso vielen lösten Trennung, Scheidung oder Tod des Partners die Verschuldung aus. Die meisten beratenen Personen hatten Schulden bei mehreren Gläubigern. Fast jeder Zweite stand bei Telekommunikationsunternehmen in der Kreide, bei Versicherungen und bei Kreditinstituten hatten jeweils rund ein Drittel Außenstände.
Zahlen teilweise hochgerechnet
Die Angaben des Landesamtes beruhen zum Teil auf Hochrechnungen, denn die Teilnahme an der Überschuldungsstatistik ist sowohl für die Schuldnerberatungsstellen als auch für die beratenen Personen freiwillig. Die erfassten Angaben für 2019 beziehen sich auf 100 der 268 niedersächsischen Schuldnerberatungsstellen. Sie befinden sich in der Regel in der Trägerschaft der Wohlfahrtsverbände, von Kommunen oder in privater Trägerschaft.
