Lürssen-Gruppe kauft Peene-Werft in Wolgast

Die Bremer Lürssen-Werft übernimmt die Wolgaster Peene-Werft zum 1. Mai 2013 mit 360 Mitarbeitern und 65 Auszubildenden. Der Gläubigerausschuss der insolventen P+S-Werften genehmigte am Montag den Verkauf. Darüber informierte Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann nach der Sitzung. Lürssen habe den besten Kaufpreis geboten, der unter 20 Millionen Euro liege. Der Kaufvertrag sei bereits geschlossen, stehe aber unter Vorbehalt. Die Grundpfandgläubiger und das Bundeskartellamt müssten noch zustimmen.
Vielerorts Erleichterung
Die meisten Mitarbeiter sollen unbefristete Festanstellungen bekommen, hieß es. Die anderen werden erstmal auf zwei Jahre befristet eingestellt. Die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat sind froh über das Ergebnis, weil die meisten Arbeiter mit Tariflohn übernommen werden. Die Schiffbauer in Altersteilzeit bekommen ihr Geld zum größten Teil ausgezahlt. Auch Wolgasts Bürgermeister Stefan Weigler (parteilos) äußerte sich erfreut, dass die seit Sommer andauernde Hängepartie nun ein Ende hat - auch wenn nicht alle Werftarbeiter übernommen werden. Die Bremer Lürssen-Werft ist in Wolgast kein Unbekannter. Beide Schiffbaubetriebe arbeiten schon seit mehr als zehn Jahren zusammen.
Mehrere Interessenten für Stralsunder Werft
Lürssen erwerbe die Hallen der Kompakt- und Reparaturwerft, aber nicht die Grundstücke, die nicht zur Kernwerft gehörten, heißt es in einer Mitteilung des Insolvenzverwalters Brinkmann. Sie sollen gesondert verkauft werden. Für die Volkswerft Stralsund gebe es mehrere Interessenten aus dem In- und Ausland, mit denen man im Gespräch sei. Derzeit wird die Gründung einer Betreibergesellschaft vorbereitet, um zwei Schiffe für die dänische Reederei DFDS fertigstellen zu können.
Insolvenz Ende August dieses Jahres
Mit dem Verkauf des Wolgaster Schiffbaubetriebes werden gut zweieinhalb Jahre nach der Verschmelzung die vorpommerschen P+S-Werften aufgespalten. Die Werften in Stralsund und Wolgast hatten Ende August 2012 Insolvenz angemeldet, nachdem Land und Bund eine Rettungsbeihilfe gestoppt hatten. Rund 1.100 der einst 1.750 Mitarbeiter wechselten am 1. November in eine Transfergesellschaft.
