Wahlumfrage: SPD behauptet Vorsprung mit leichten Verlusten
Auch ein halbes Jahr nach der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern liegt die SPD in der Wählergunst mit deutlichem Abstand vorn. Die Partei von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig kommt laut einer Umfrage der "Ostsee-Zeitung" auf 34 Prozent.
Knapp ein halbes Jahr nach der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern bleibt die SPD die stärkste Kraft im Land. Sie verzeichnet im Vergleich zu ihrem 39,6-Prozent-Wahlergebnis zwar fast ein Minus von 6 Prozentpunkten, kann aber ihren deutlichen Vorsprung behaupten. Den zweiten Platz teilen sich laut der Forsa-Umfrage im Auftrag der "Ostsee-Zeitung" die AfD und die CDU mit jeweils 16 Prozent.
Für die AfD entspräche das mit einem Verlust von 0,7 Prozentpunkten in etwa dem Ergebnis, das sie bei der Landtagswahl holte. Die Christdemokraten würden mit einem Plus von 2,7 Prozent einen leichten Zuwachs verbuchen. Auch die Linke verbessert sich im Vergleich zur Wahl auf 12 Prozent. Die Grünen könnten auf 7 Prozent leicht zulegen. Ebenfalls im Landtag vertreten wäre die FDP mit 5 Prozent.
Sympathie für Schwesig, Backhaus und Oldenburg
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) fährt auch ein halbes Jahr nach ihrem Sieg bei der Landtagswahl im September 2021 persönliche Spitzenwerte ein: 60 Prozent Zufriedenheit, das sind nur acht Punkte weniger als kurz vor der Wahl. Auf Platz 2 liegt Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD): 56 Prozent sind mit dem Sozialdemokraten zufrieden.
Einen großen Sprung nach vorn hat Bildungsministerin und Vizeministerpräsidentin Simone Oldenburg (Die Linke) gemacht. Ihr Zufriedenheitswert liegt bei 49 Prozent und damit deutlich höher als noch zu Oppositionszeiten. Die Mehrheit der Wähler, 51 Prozent, ist mit der Arbeit der neuen rot-roten Landesregierung insgesamt zufrieden. Allerdings schnitt die rot-schwarze Vorgänger-Regierung besser ab. Mit ihr waren im vergangenen Jahr 60 Prozent zufrieden.
Verluste für Martin, Liskow, Domke und Kramer
Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD) ist das einzige Kabinettsmitglied mit negativen Werten: Nur 30 Prozent sind mit ihrer Arbeit zufrieden, aber auch 31 Prozent unzufrieden. Schlecht schneiden auch die Chefs der Oppositionsfraktionen ab, besonders schlecht aber AfD-Fraktionschef Nikolaus Kramer: Nur sechs Prozent sind mit seiner Arbeit zufrieden, 42 Prozent sind es nicht.
Arbeitsmarkt und Wirtschaft machen Probleme
In der Lage am Arbeitsmarkt und der Situation der Wirtschaft im Land sehen die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern derzeit die größten Probleme. Für 27 Prozent der Wähler sind Arbeitsplätze das drängendste Problem neben der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. 20 Prozent beklagen zu niedrige Löhne. Als Problem werden auch Mängel im Öffentlichen Nahverkehr angesehen.
Auf der Liste der landespolitischen Prioritäten, also den Problemen, um die sich die Landesregierung in besonderem Maße kümmern sollte, steht der Ausbau von Bus- und Bahnverbindungen weit oben. Umweltfragen, Rechtsextremismus oder Kinderbetreuung spielen dagegen bei der Befragung kaum eine Rolle.
Die Methodik der Forsa-Umfrage
Durchgeführt wurde die Befragung im Auftrag der Ostsee-Zeitung durch die Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen Forsa zwischen dem 14. und 18. März 2022. Befragt wurden insgesamt 1.001 Wahlberechtigte aller Altersgruppen und Geschlechter in Mecklenburg-Vorpommern mittels computergestützter Telefon-Interviews. Da mehr als 1.000 Personen quer durch alle Altersgruppen befragt wurden, gilt die Wahlumfrage als repräsentativ.
