Der Seenotkreuzer "Arkona" liegt am Anleger in Warnemünde. © imago/mm images

Vier Ostsee-Segler aus gefährlichen Situationen gerettet

Stand: 09.07.2022 16:12 Uhr

Seenotretter der Stationen Warnemünde und Sassnitz mussten Freitagnacht bei rauem Seegang Seglern zu Hilfe kommen. Während die Segler vor Warnemünde vor Erschöpfung um Hilfe baten, erlitt die Segelyacht vor Sassnitz einen Mastbruch.

Der Seenotrettungskreuzer "Arkona" der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und der Seenotrettungskreuzer "Harro Koebke" mussten in der Nacht zu Samstag zu jeweils einem Einsatz aufbrechen.

Erschöpfte Besatzung vor Warnemünde

Gegen 20 Uhr am Freitagabend meldete sich eine Seglerin bei der Rettungsleitstelle See (Maritime Rescue Co-ordination Centre, MRCC Bremen) und schilderte ihre Notlage: Bei etwa zwei Meter hohen Wellen und einem steifen Westwind mit bis zu 61 Kilometern pro Stunde käme die zweiköpfige Besatzung bei bereits einsetzender Dunkelheit mit ihrer Segelyacht nicht mehr voran. Außerdem seien sie durchnässt und sehr erschöpft. Die Frau und der Mann befanden sich etwa 14 Kilometer westlich von Ahrenshoop in der Nähe der Kadetrinne – eines der schwierigsten und gefährlichsten Seegebiete der Ostsee.

Die Rettungsleitstelle See alarmierte sofort die in Warnemünde stationierten Seenotretter, die bereits wenige Minuten später mit dem Seenotrettungskreuzer "Arkona" zur Segelyacht ausliefen. Trotz schwieriger Bedingungen vor Ort, konnten sie die Segler schnell aus ihrer gefährlichen Lage befreien. Anschließend brachten die Seenotretter die etwa zehn Meter lange Segelyacht sicher in den Hafen von Warnemünde. Die Schleppreise dauerte aufgrund der rauen See rund dreieinhalb Stunden.

Manövrierunfähige Segelyacht östlich der Insel Rügen

Etwas später mussten die Seenotretter der DGzRS-Station Sassnitz bei rauem Seegang zu einer manövrierunfähigen Segelyacht östlich der Insel Rügen auslaufen. Gegen 0.30 Uhr rief ein Segler in der deutschen Rettungsleitstelle See (DGzRS) an, da seine Segelyacht Mastbruch erlitten und eine Leine sich im Propeller verfangen habe. Die neun Meter lange Yacht trieb dadurch bei sehr ruppiger See und starkem Westwind mit Böen der Stärke 7 manövrierunfähig in der Nähe eines Großschifffahrtsweges.

Die Seenotretter der Station Sassnitz nahmen mit dem Seenotrettungskreuzer "Harro Koebke" sofort Kurs auf die Yacht. Da die Angabe der Position aber nicht eindeutig genug war und die Verbindung immer wieder abbrach, mussten die Seenotretter das Gebiet eine Zeit lang absuchen, bevor sie die Yacht gegen 2 Uhr schließlich 24 Kilometer östlich von Sassnitz entdeckten. Das Tochterboot "Notarius" schleppte die Yacht schließlich nach Sassnitz.

Seenotretter verweisen auf Präventionsseiten

Auch in diesem Zusammenhang verweisen die Seenotretter noch einmal auf ihre speziellen Präventionsseiten, auf denen Wassersportler zahlreiche wertvolle Tipps für die Vorbereitung ihrer Törns finden: Seenotretter
Außerdem empfiehlt die DGzRS den Download der kostenlosen Sicherheits-App SafeTrx, die mit dem Smartphone die eigene Route aufzeichnen und die direkte Alarmierung der Seenotretter ermöglichen kann.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 09.07.2022 | 17:00 Uhr

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