Waldzustandsbericht MV: Gute Nachrichten aus dem Wald
Trockenheit, Sturm und Schädlinge haben dem Wald in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen Jahren sehr zugesetzt. Nun scheint er sich zu erholen. Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) hat den aktuellen Waldzustandsbericht für Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt.
Er schützt das Klima, speichert Wasser, liefert Holz, ist Lebensraum und Erholungsort zugleich - der Wald ist ein Multitalent. In den vergangenen Jahren ging es dem Wald sehr schlecht: Viele trockene Jahre, Sturm und Schädlinge haben auf ihn eingewirkt. Jetzt gibt es eine gute Nachricht: Der Wald in Mecklenburg-Vorpommern scheint sich zu erholen. Und er ist der gesündeste deutschlandweit. Das hat das Monitoring der Landesforst ergeben.
Gute klimatische Bedingungen im Jahr 2020
Jedes Jahr untersuchen Forstexperten immer wieder dieselben Waldabschnitte: "Da stellt sich eben heraus, dass die klimatischen Bedingungen in diesem Jahr bedeutend besser waren. Wir haben ja ein relativ feuchtes, kaltes Anfangsjahr gehabt, wir haben erhebliche Niederschläge bekommen im Frühjahr. Wir haben dann auch Frost gehabt, bis in den Mai hinein", so Backhaus.
Weniger Schädlinge durch Frost im Frühjahr
Trotzdem: Noch immer ist etwa jeder fünfte Baum hierzulande krank, Bäume verlieren Laub, Kronen sind ausgedünnt oder Stämme von Schädlingen befallen. Die vergangenen sehr trockenen Jahre wirken nach. Aber in diesem Jahr waren weniger Schädlinge aktiv, eben weil das Frühjahr so lange frostig kalt war. Borkenkäfer, Buchdrucker oder auch Kupferstecher konnten sich nicht so stark vermehren. Es zeigt sich: Buchen und Eichen erholen sich hierzulande. Backhaus erläutert: "Wir haben ein biologisch wirksames Mittel eingesetzt und damit ein Übergreifen des Eichenprozessionsspinners von den Alleen in MV erfolgreich bekämpfen können."
Projekt gegen Eschensterben
Sorge bereitet den Wissenschaftlern bundesweit das Eschensterben. Bei der Landesforschungsanstalt in Gülzow bei Güstrow läuft gerade ein Projekt dazu. Hier wurden Eschen geklont und gepflanzt, die offenbar resistenter gegen Krankheiten sind.
Umbau des Waldes zu klimastabilen Arten
Mecklenburg-Vorpommern hat einen Waldanteil von rund 558.000 Hektar. Das Land setzt nun verstärkt auf zukunftsfeste, klimastabile Laub-Mischwälder: "Robinie, Esskastanie, Wildkirsche - das sind Baumarten von denen wir wissen, dass sie auch längerfristig diesen klimaveränderten Maßnahmen standhalten", erklärt Backhaus. In Mecklenburg-Vorpommern wurden in diesem Jahr rund 700 Hektar Wald neu gepflanzt und 500 Hektar zu eben diesen klimastabileren Laub-Mischwaldwäldern umgebaut. Das Land hat dafür insgesamt rund 5,2 Millionen Euro bereitgestellt.
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