Zahlreiche Menschen steigen am Hauptbahnhof in einen Regionalzug der Linie RE5 nach Rostock. © dpa Foto: Monika Skolimowska

Studierende aus MV fordern bundesweites 29-Euro-Bildungsticket

Sendedatum: 22.02.2023 06:30 Uhr

Nach langem Ringen steht fest: Das 49-Euro-Deutschland-Ticket kommt im Mai. Für viele Studierende ist das allerdings nicht finanzierbar. Deshalb fordern die Landesstudierendenkonferenzen der Bundesländer - darunter auch die aus MV- einen bezahlbareren ÖPNV in ganz Deutschland für 29 Euro.

von Laureen Zielke, Ostseestudio Rostock

Für 49 Euro pro Monat durch ganz Deutschland fahren: Das soll mit dem sogenannten Deutschland-Ticket ab Mai bundesweit möglich sein. Für viele Studierende könnte das jedoch in weiter Ferne liegen: Aktuell lebt jeder dritte Studierende laut statistischem Bundesamt unter der Armutsgrenze, hat also weniger als 1.251 Euro Netto im Monat zur Verfügung. Daher fordert die Landesstudierendenkonferenz, kurz LKS, aus Mecklenburg-Vorpommern auf ihren Social-Media-Kanälen "eine Mindestlösung, in Form eines bundesweit gültigen 29-Euro-Bildungstickets." Nach Ansicht der Studierenden sollen auch Schüler und Schülerinnen sowie Auszubildende und Freiwilligendienstleistende in das Bildungsticket mit eingebunden werden. Eine Reaktion vom Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten steht noch aus.

Semesterticket- und Solidarmodelle sind gefährdet

Bezahlbarer ÖPNV ist das eine zentrale Anliegen der elf Landesstudierendenkonferenzen aus ganz Deutschland. Im Zusammenhang mit dem Deutschlandticket tritt künftig noch ein weiteres Problem für Studierende auf: Laut der LKS aus MV ist es dadurch schwierig, das seit Jahren etablierte Semesterticketmodell beizubehalten. Das ermöglicht Studierenden, den lokalen ÖPNV ohne eine zusätzliche Fahrkarte zu nutzen. Die Kosten dafür werden mit dem Semesterbeitrag an der Universität verrechnet. Nun befürchten die Studierendenkonferenzen der Länder, dass das Modell im Zuge des Deutschlandtickets zusammenbrechen könnte.

Differenzbetrag soll bestehende Semesterticket-Vereinbarungen sichern

Das ist für die Region Rostock jedoch eher unwahrscheinlich. Bereits seit vergangener Woche ist der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität Rostock mit dem Verkehrsverbund Warnow (VvW) über ein sogenanntes "Upgrade-Modell" im Gespräch, wie AStA-Vorsitzende Kristin Wieblitz versichert. Dieses Modell hat Wieblitz so erklärt: "Da das Semesterticket im kommenden Sommersemester 137,10 Euro kostet, also 22,85 Euro monatlich, müssten die Studierenden dann 26,15 Euro zusätzlich bezahlen, um ihr Semesterticket als Deutschlandticket nutzen zu können."

VvW und AStA der Universität Rostock auf Lösungssuche

Das könnten sich jedoch nicht alle Studierenden leisten, betonte Wieblitz. Schon der aktuelle Semesterbeitrag sei für viele eine finanzielle Herausforderung. Dennoch: das "Upgrade-Modell" würde den Studierenden ermöglichen, ihr Semesterticket monatsweise zu einem 49-Ticket umzuwandeln. Laut eines Sprechers des VvW ist das allerdings noch nicht bis zum Start des Deutschlandtickets möglich.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 22.02.2023 | 06:30 Uhr

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